Covid-19 Die wöchentlichen Highlights rund um die Welt: Pflichtimpfung für Personal im Gesundheitswesen, Rückgang der Infektionen in Europa und Proteste...

  • Claudia Bravo
  • Medical News
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Aufgrund der enormen Dynamik der COVID-19-Pandemie möchten wir von Medscape die wichtigsten und klinisch relevanten Artikel der vergangenen Woche mit Ihnen teilen.

 

Es handelt sich dabei um eine Momentaufnahme nach bestem Wissen und Gewissen während einer sich schnell entwickelnden Pandemie. Jede und alle verfügbaren Informationen zu COVID-19 können sich mit neuen wissenschaftlichennErkenntnissen ändern. Einigen der unten stehenden Informationen kann auch von nationalen oder internationalen Gesundheitsbehörden widersprochen werden.

Die wichtigste Nachricht der Woche im Vereinigten Königreich ist, dass die Regierung eine Kehrtwende in Bezug auf die Impfpflicht für Mitarbeitende des National Health Service (NHS) vollzogen hat. Außerdem ist die neue Omikron-Variante BA.2 im Vereinigten Königreich auf dem Vormarsch, mit bisher mehr als 1072 Fällen (Stand: 24. Januar).

91 % der über zwölf-Jährigen haben eine erste Dosis erhalten, 84,2 % zwei Dosen, und 64,9 % haben eine Auffrischungsimpfung erhalten (Stand: 31. Januar). Die tägliche Zahl der positiven Fälle liegt bei 88.085 (Stand: 2. Februar).

Trotz immer noch hoher Kontamination (416.896 Fälle am 1. Februar), hat Frankreich begonnen, Gesundheitsbeschränkungen aufzuheben. Die Krankenhäuser sind nach wie vor angespannt, und die Beschäftigten des Gesundheitswesens legen jeden Freitag eine Schweigeminute ein, um auf ihre schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen.

Nur vier Prozent der Kinder unter elf Jahren haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Public Health France gibt an, dass seit dem 2. März 2020 849 Kinder eine PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet haben, wobei die Zahl der Fälle in den letzten beiden Wochen des Jahres gestiegen ist. Die Inzidenz der Krankheit liegt jetzt bei 5,9 Fällen pro 100.000 Personen unter 18 Jahren.

In Deutschland werden Stimmen lauter, die Covid-19-Impfpflicht für Personal von Kliniken und Pflegeheimen zu verschieben. Gesundheitsämter, Aufsichtsbehörden und Arbeitgeber sähen sich nicht in der Lage, das Mammutwerk bis zum 15. März ohne größere Verwerfungen umzusetzen, so Eugen Brysch, Vorsitzender der Stiftung Patientenschutz. Die Versorgung von bis zu 200.000 pflegebedürftigen und kranken Menschen sei gefährdet und ein Aufschub dringend notwendig.

Die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen in Deutschland hat die 10-Millionen-Grenze überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwochmorgen (02. Februar) 10.186.644 Infektionen seit Beginn der Pandemie.

Zudem ist die Zahl der dem RKI gemeldeten Covid-19-Neuinfektionen innerhalb eines Tages erneut auf ein Allzeithoch gestiegen. Die Gesundheitsämter melden 208.498 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es noch 164.000 gemeldete Neuinfektionen. Die 7-Tages-Inzidenz gab das RKI mit 1227,5 an. Auch dies ist ein Allzeithoch.

Fachleute gehen davon aus, dass die Zahl der nicht in den RKI-Daten erfassten Fälle hoch ist und weiter ansteigen wird, auch weil die Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts an ihre Grenzen stoßen. Zudem melden einige Städte und Landkreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Covid-19-Fallzahlen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz mehr als 2,2 Millionen Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Obwohl die Fachleute des Bundes bezüglich der Covid-19-Situation Zuversicht verbreiten, mahnte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag (2. Februar) weiterhin zur Vorsicht: „Trotz der guten Lage sollten wir nichts überstürzen". Wenn die Maßnahmen gelockert würden, sei mit einer steigenden Zahl neuer Fälle zu rechnen.

Kantonsarzt Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, argumentierte, dass trotz der anhaltend hohen Infektionszahlen in Schulen und Kindertagesstätten weitreichende Maßnahmen nicht mehr gerechtfertigt seien. Dazu gehören beispielsweise Teilschließungen und Quarantänen ganzer Klassen. Es sei zu diskutieren, ob diese Maßnahmen noch sinnvoll seien.

Das BAG meldete am Dienstag (1. Februar) 32.741 neue Covid-19-Fälle und 24 Todesfälle seit Montag.

Ab dem 1. Februar 2022 ändert sich in Österreich die Gültigkeitsdauer von Impfbescheinigungen (grüner Pass): Die erste Impfserie (2 Impfungen oder Wiederherstellung + 1 Impfung) ist künftig 180 Tage gültig. Der Auffrischungsimpfschein (3 Impfungen bzw. Auffrischung + 2 Impfungen) ist weiterhin 270 Tage gültig. Für die Einreise nach Österreich sind Impfzeugnisse oder andere Impfnachweise weiterhin 270 Tage gültig.

In Österreich hatten bis zum 01. Februar 4.462.892 Personen eine dritte Impfdosis erhalten. 72,1 % der impfberechtigten Bevölkerung haben einen aktiven Impfpass und 79,5 % sind mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft worden. Die 7-Tage-Inzidenz lag am 01. Februar bei 2.571,6.

„In Belgien wurde der Höhepunkt der fünften Welle vor einigen Tagen erreicht. Die Zahl der täglichen Infektionen nimmt nicht mehr zu", so die nationalen Gesundheitsbehörden. In den Krankenhäusern gibt es jetzt zwei Arten von Patientinnen und Patienten: Langzeitpatienten, die mit der Delta-Variante auf der Intensivstation gelandet sind, und eine Reihe von mit Omikron Infizierten. Letztere haben in der Regel Grunderkrankungen und sind nicht geimpft. Nach Ansicht der Regierung ist es wichtig, vorsichtig zu bleiben. „Lockerungen sollten erst in ein paar Wochen in Betracht gezogen werden."

 

Aus den am 1. Februar veröffentlichten Daten der portugiesischen Generaldirektion für Gesundheit (DGS) geht hervor, dass 93 % der über 80-Jährigen bisher eine Auffrischungsdosis erhalten haben. In der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen sind laut dem letzten Impfbulletin bereits 95 % geimpft, in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen 88 %.

Die nationale Inzidenz lag am 1. Februar bei 6836,6 SARS-CoV-2-Infektionen pro 100.000 Personen und bei 6848,7 auf dem Festland. Die nationale Übertragungsrate betrug 1,13 und 1,14 auf dem Festland.

 

In Italien beginnt die durchschnittliche Inzidenz von Covid-19-Infektionen zu sinken, und zwar von etwa 2.000 auf 1.823 neue Fälle pro 100.000 Personen. Die am stärksten betroffene Altersgruppe sind nach wie vor Kinder zwischen null und neun Jahren, gefolgt von Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren. Der Rt-Wert liegt erneut unter 1 (0,97). Die Zahl der Fälle, die auf Intensivstationen behandelt werden, bleibt mit etwa 17 % stabil, während die Zahl der Krankenhausaufenthalte auf nationaler Ebene auf 30 % anstieg. Die Zahl der Neuimpfungen, die durch die Ausweitung des Impfpasses (der nun für fast alle Tätigkeiten, einschließlich der Arbeit, obligatorisch ist und auch die Auffrischungsdosis erfordert) vorangetrieben wurde, ist wieder rückläufig. Die Durchimpfungsrate bei Kindern ist nach wie vor niedrig: weniger als eines von drei Kindern zwischen fünf und elf Jahren hat die erste Dosis erhalten, und weniger als 13 % sind vollständig geimpft.

Die vom Higher Institute of Health am 17. Januar durchgeführte Umfrage bestätigte, dass die Omikron-Variante nun auch in Italien mit einer geschätzten Prävalenz von 95,8 % vorherrschend ist.

 

In Spanien scheint die sechste Welle abzuflauen, der Druck auf die Krankenhäuser hat abgenommen: Die Belegung der Intensivstationen durch Covid-19-Erkrankte liegt bei 21,7 % und damit auf der Hochrisikostufe.

Die spanische Aufsichtsbehörde (AEMPS, Spanish Agency of Medicines and Medical Devices) hat auch die letzte Phase des Versuchs mit dem vom Hipra-Labor entwickelten spanischen Impfstoff gegen Covid-19 genehmigt. Sie wird in 17 verschiedenen Krankenhäusern mit 3.000 Freiwilligen stattfinden. Die Regierung und die regionalen Behörden trafen sich am 2. Februar, um über die obligatorische Verwendung von Masken und die Möglichkeit einer Verkürzung der Quarantänezeiten zu diskutieren.

Eine harte Woche für den kanadischen Premierminister Justin Trudeau, der am Samstag mit seiner Familie aus Sicherheitsgründen an einen „geheimen Ort" umziehen musste. Seit Freitag (28. Januar) sind Hunderte von Lastwagen in die Hauptstadt geströmt, haben den Zugang zum Parlament blockiert und die meisten Abgeordneten gezwungen, Homeoffice zu machen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten protestieren wütend gegen die Impfpflicht für Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer, und gegen die Aufrechterhaltung von Gesundheitsmaßnahmen, die in mehreren Provinzen noch in Kraft sind.

Die Direktorin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), Carissa F. Etienne, berichtete, dass in der vergangenen Woche in der Region Amerika mehr als sieben Millionen neue Covid-19-Fälle und über 34.000 damit verbundene Todesfälle registriert wurden.

Die meisten neuen Fälle wurden in Nordamerika gemeldet (mehr als vier Millionen). In Mittel- und Südamerika hingegen verzeichneten Chile und Brasilien eine Rekordzahl täglicher Fälle.

Die Zahl der Todesfälle stieg in allen Subregionen in der vierten Woche in Folge um fast 33 % gegenüber der Vorwoche. In der Karibik verdoppelte sich die Zahl der Todesfälle auf Kuba, den Bahamas sowie Antigua und Barbuda.

 

In Brasilien mussten die Gesundheitsbehörden der Stadt Rio de Janeiro die Impfung von Kindern im Alter von sieben bis elf Jahren ab dem 1. Februar aussetzen, weil nicht genügend Impfstoff für Kinder vorhanden war. Die Impfung wird erst wieder aufgenommen, wenn das Gesundheitsministerium neue Dosen liefert.

Die Stadt Rio de Janeiro beherbergt mit 420 Betten eine der größten Intensivstationen für Covid-19 in Brasilien. Nach Angaben von Fachleuten handelt es sich bei mehr als 90 % der schweren Fälle, die dort ins Krankenhaus eingeliefert werden, um Menschen, die nicht geimpft sind oder einen unvollständigen Impfschutz haben.

Die Summe der Infektionen im Januar erreicht 3.139.223, die höchste Zahl für einen Monat seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Fälle übersteigt die Summe der letzten fünf Monate um fast eine Million.

 

In Afrika ist die Zahl der Covid-19-Fälle nach Angaben der WHO zum dritten Mal in Folge zurückgegangen. Mehr als die Hälfte der wöchentlichen Neuerkrankungen entfällt auf Südafrika, Sambia, Äthiopien, Mosambik und Kenia. Auch wenn in den meisten Ländern der Region in den letzten zwei Wochen ein Rückgang der Fälle zu verzeichnen war, meldeten Algerien, Eritrea, Guinea-Bissau und Mauritius einen deutliche Anstiege.

Nur 10 % der Bevölkerung Afrikas sind bereits vollständig geimpft. Die marokkanische Regierung gab am Donnerstag bekannt, dass der Luftraum ab dem 7. Februar wieder für Flüge von und nach Marokko geöffnet ist.

Am Montag, den 31. Januar, verkürzte Südafrika die Isolationszeit für symptomatische Patientinnen und Patienten auf sieben Tage und teilte mit, dass Menschen ohne Symptome nicht isoliert werden müssten.

 

Am 31. Januar kehrten die australischen Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien in die Schule zurück. Die Schulen bereiten sich auf deshalb auf mögliche Covid-19-Ausbrüche vor. Rund 40 % der Kinder zwischen fünf und elf Jahren in Australien haben die erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten.

 

Die ersten Covid-19-Infektionen wurden auf dem Inselstaat Tonga bei zwei Hafenarbeitern festgestellt, die bei der Verteilung von internationalen Hilfsgütern auf Schiffen halfen. Als Reaktion auf die neuen Infektionen wurden die Grenzen am 2. Februar umgehend geschlossen.

 

Die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking, China, werden am 4. Februar beginnen und bis zum 20. Februar in einem „geschlossenen Kreislauf" ablaufen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen wird auf ausgewählte Gruppen beschränkt sein.

 

Nach Schätzungen der Regierung haben 75 % der erwachsenen Bevölkerung in Indien zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffs erhalten. Da die Omikron-Welle in mehreren Regionen des Landes abebbt, werden die Beschränkungen langsam gelockert.

 

Südkorea meldete erneut eine Rekordzahl täglicher Covid-19-Infektionen, wobei die Zahl der neuen Fälle am 1. Februar zum ersten Mal die 20.000er-Marke überschritt.

 

- Univadis, Medscape, Coliquio, & Mediquality-Redaktion