COVID-19 Die wöchentlichen Highlights rund um die Welt: Keine Beschränkungen mehr, Rekordzahlen bei Todesfällen und Infektionen sowie Impfquoten...

  • Claudia Bravo
  • Medical News
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Aufgrund der enormen Dynamik der COVID-19-Pandemie möchten wir von Medscape die wichtigsten und klinisch relevanten Artikel der vergangenen Woche mit Ihnen teilen.

 

Es handelt sich dabei um eine Momentaufnahme nach bestem Wissen und Gewissen während einer sich schnell entwickelnden Pandemie. Jede und alle verfügbaren Informationen zu COVID-19 können sich mit neuen wissenschaftlichennErkenntnissen ändern. Einigen der unten stehenden Informationen kann auch von nationalen oder internationalen Gesundheitsbehörden widersprochen werden.

 

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Im Vereinigten Königreich tritt heute (27. Januar) die in der vergangenen Woche von der Regierung angekündigte Aufhebung der Beschränkungen von Plan B in Kraft. Das Tragen von Masken ist nun nicht mehr verpflichtend und es gibt keine Beschränkungen mehr. Die aktuellen Zahlen zeigen zwar, dass Omikron zurückgeht, aber die Zahl der täglichen Infektionen ist mit 94.326 positiven Fällen im Vereinigten Königreich (Stand: 25. Januar) immer noch hoch. Dies ist zwar ein Rückgang von 3,2 % gegenüber der letzten Woche, aber es ist klar, dass Omikron noch nicht vorbei ist. Unklar ist, wie sich die Aufhebung der Pflicht zum Tragen von Masken auf die Infektionszahlen auswirken wird. Im Vereinigten Königreich haben bis zum 24. Januar 90,9 % der Bevölkerung ab 12 Jahren eine Dosis des Covid-Impfstoffs erhalten, 83,9 % haben zwei Dosen erhalten und 64,3 % haben auch eine Auffrischungsdosis erhalten. Täglich werden 1613 Patienten ins Krankenhaus eingeliefert (Stand: 21. Januar), mit einer Gesamtzahl von 13.071 für 7 Tage - ein Rückgang von 14,5 % gegenüber der Vorwoche. Täglich werden 439 Todesfälle innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Test gemeldet (Stand: 25. Januar.

 

 

In Frankreich wurden am Dienstag, den 25. Januar 2022, mehr als 500.000 neue Fälle gemeldet, 30.189 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert und 467 starben an Covid-19 – ein Rekord seit Beginn der Pandemie. Es wird angenommen, dass 97,6 % der positiven Fälle auf Omikron entfallen. La Réunion ist mit 5.480 positiven Fällen pro 100.000 Einwohner das am stärksten betroffenen Departement. In diese angespannten Lage hat die Haute Autorité de Santé 5 praktische Merkblätter veröffentlicht, um das Management der Ersten Hilfe bei Patienten mit Covid-19 oder Verdacht auf  Covid-19 neu zu spezifizieren. Als wahrscheinlichster Grund für das Wiederaufflammen der Epidemie, steht der Beginn des Schuljahres ganz oben auf der Liste.

Der Deutsche Bundestag debattiert am Mittwoch (26.01.) erstmals ausführlich über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland. Das beträfe laut laut Robert Koch-Institut (RKI) etwa 15 Prozent der 69,4 Millionen Erwachsenen im Land. Aktuell sind mindestens 42,2 Millionen Menschen oder 50,8 Prozent aller Einwohner bereits «geboostert», haben also meist drei Dosen Impfstoff erhalten.

Indes jagt bei den offiziell gemeldeten Corona-Fallzahlen in der Omikron-Welle ein den nächsten. So übermittelten die Gesundheitsämter erstmals mehr als 150 000 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI). Die Sieben-Tage-Inzidenz überschritt laut RKI-Angaben (26.1.) die Schwelle von 900 - Tendenz stark steigend.

Die Gesamtzahl der offiziell registrierten Infektionen überstieg die Marke von neun Millionen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9.035.795 nachgewiesene Ansteckungen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind.

 

Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona sterben, ist bislang. weiter rückläufig. Deutschlandweit wurden RKI-Angaben zufolge zuletzt binnen 24 Stunden 166 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 239 Todesfälle. Insgesamt hat das RKI bislang 117.126 Corona-Todesfälle erfasst.

 

Nach mehr als zwei Monaten endet in Österreich am kommenden Montag (31.1.) formal der Lockdown für Ungeimpfte. Das kündigte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Mittwoch an. Ein von der Regierung eingerichtetes Experten-Gremium erachte diese Maßnahme als nicht mehr sinnvoll. Trotz der hohen Infektionszahlen in der aktuellen Corona-Welle drohe keine Überlastung der Intensivkapazitäten in den Kliniken, hieß es.

Unterdessen ist die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) auf einen Rekordwert von mehr als 30 000 Fällen gestiegen. Das entspräche unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner 270 000 Fällen in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich bei über 2000 Fällen pro 100 000 Einwohnern.

 

In der Schweiz meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am 25. Januar 36 658 Fälle und 12 Todesfälle. Seit Montag 121 Personen wurden hospitalisiert. Die aktuell gemeldeten Zahlen verzögern sich im Land immer wieder. Gründe dafür nannte das BAG nicht. Bei den Lockerungen der aktuell geltenden Maßnahmen drücken die BAG-Experten weiter auf die Bremse. Laut Patrick Mathys vom BAG, seien die Hospitalisationen zwar stabil, aber man dürfe noch nicht in Euphorie verfallen und das Ende der Pandemie verkünden. Aktuell geht er wegen der hohen Positivitätsrate von 100.000 Fällen pro Tag aus. Urs Karrer, Vizepräsident der wissenschaftlichen Corona-Taskforce blickt immerhin optimistisch auf die Hospitalisierungsrate. Seit November habe sich das Risiko auf eine Hospitalisierung von etwa 2 Prozent auf 0,3 Prozent verringert. Als Grund nannte er die Grundimmunisierung in der schweizerischen Bevölkerung.

 

Während die Omikron-Variante weiter durch die Gesellschaft fegt, spüren etwa drei Viertel der Unternehmen in Belgien den Druck des Personalmangels. Einem aktuellen Bericht der KU Leuven zufolge haben sich Berufstätige in Belgien fast doppelt so häufig mit dem Coronavirus infiziert wie der Rest der Bevölkerung. Da der Höhepunkt der Welle noch nicht in Sicht ist, plant die Regierung neue Maßnahmen zur Erhöhung der Flexibilität, um die Auswirkungen auf die belgischen Unternehmen zu begrenzen.

 

 

In Portugal wurden am Sonntag (23. Januar) fast eine Millionen Menschen zu Hause isoliert, weil sie mit SARS-CoV-2 infiziert waren oder weil sie Kontakt zu einer Person mit COVID-19 hatten. Diese Zahl entspricht mehr als 9 % der Bevölkerung des Landes und stellt einen Anstieg von 60 % gegenüber der Vorwoche dar. Am selben Tag verzeichnete das Land 45.569 neue Fälle von Covid-19. Die Generaldirektion für Gesundheit (DGS) hat am 5. Januar neue Standards für die Isolierung veröffentlicht. Die im Land verwendete Risikomatrix bestätigt eine steigende Inzidenz. Der aktuelle Übertragbarkeitsindex, der R(t), liegt bei 1,15 (national und kontinental). Die nationale Inzidenzrate erreichte am 24. Mai 5322,6 Fälle von SARS-CoV-2/Covid-19 pro 100.000 Einwohner und 5262,8 Fälle/100.000 Einwohner auf dem Festland.

 

 

In Spanien scheint die sechste Welle ihren Abwärtstrend fortzusetzen. Am Dienstag (25. Januar) sank die Inzidenz nach 14 Tagen um 114 Punkte auf 3.267 Fälle pro 100.000 Einwohner, der stärkste Rückgang an einem Tag während der Epidemie. Am Mittwoch (26. Januar) erörterten die Regierung und die regionalen Behörden Covid-19-Maßnahmen wie die Kapazitäten bei Sportveranstaltungen, die Möglichkeit einer Verkürzung der Isolations- und Quarantänezeit sowie den Nutzen und die Verpflichtung des COVID-Passes für den Zugang zu bestimmten Orten.

 

In Nordamerika verzeichnen die Vereinigten Staaten nach wie vor die meisten Neuinfektionen, auch wenn dort eine Million weniger Fälle gemeldet wurden als in der Vorwoche.

 

In Mexiko sind insgesamt 4.730.669 Fälle und 303.776 Todesfälle gemeldet worden. In dieser Woche wurde ein Rückgang der Neuerkrankungen an COVID-19 verzeichnet. Der Staatssekretär für Prävention und Gesundheitsförderung, Dr. Hugo López-Gatell Ramírez, versicherte, dass die Pandemie nach den hohen Infektionsraten, die auf die Omikron-Variante zurückzuführen sind, zu einem Ende kommen könnte. Am 14. Januar warnte die Bundeskommission für den Schutz vor Gesundheitsrisiken (COFEPRIS) vor der illegalen Vermarktung des Medikaments Molnupiravir, das am 7. Januar 2022 für den Notfallgebrauch zur Behandlung von Patienten mit COVID-19 zugelassen wurde, und genehmigte auch Paxlovid als Notfallbehandlung.

 

In Mittelamerika stieg die wöchentliche Zahl der Todesfälle im Vergleich zur Vorwoche um 107 %. In Südamerika meldete Argentinien mehr als 797.000 Fälle, in Paraguay verdoppelt sich die Zahl der COVID-19-Fälle fast alle zwei Tage, und die Zahl der Infektionen ist in Bolivien, Peru und Ecuador hoch. In der Karibik melden Haiti und Martinique weiterhin einen erheblichen Anstieg der Zahl der Fälle.

 

 

Brasilien meldet für Montag, den 24. Januar 2022, 90.509 neue Infektionen. Der Sieben-Tage-Durchschnitt der Fälle lag bei 150.236, ein Anstieg von +241 % im Vergleich zu vor zwei Wochen.Der Siebentagesdurchschnitt der Todesfälle durch Covid-19 hat die Marke von 300 Toten überschritten. Am Morgen des 25. Januar haben mehr als 75,96 % der brasilianischen Bevölkerung (163.187.941 Personen) die erste Dosis erhalten; 69,09 % waren mit zwei Dosen oder einer einzigen Dosis vollständig geimpft (148.417.635 Personen). Mehr als 456.101 Personen haben die Auffrischungsdosis erhalten. Der Anteil der teilweise geimpften Bevölkerung im Alter von 5 bis 11 Jahren (nur mit der ersten Impfstoffdosis) beträgt 2,22 %.

 

 

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in Afrika ist die Zahl der wöchentlichen Covid-19-Fälle und der Todesfälle zurückgegangen. Die neu gemeldeten Fälle gingen in der vergangenen Woche um 20 % zurück, während die Zahl der Todesfälle um 8 % sank. Nur Nordafrika meldete einen Anstieg der Fälle um 55 %. Diese vierte Welle, die vor allem durch Omikron ausgelöst wurde, hat mit 0,68 % die niedrigste kumulative durchschnittliche Sterblichkeitsrate in Afrika zur Folge, verglichen mit den drei vorangegangenen Wellen, in denen die Sterblichkeitsrate über 2,4 % lag.

15,45 % der Bevölkerung haben mindestes eine Dosis der Impfung erhalten, 10,41 % zwei Impfdosen, 0,50 % haben bereits die Auffrischungsdosis erhalten. Parsyl, ein Anbieter von Impfstoffüberwachungslösungen für Schwellenländer, gab Anfang der Woche bekannt, dass es mit den Afrikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (Africa CDC) zusammenarbeiten wird, um den Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union 10.000 Impfstoffüberwachungsgeräte zur Unterstützung der COVID-19-Impfstoffverteilung auf dem Kontinent zur Verfügung zu stellen.

 

 

Am 24. Januar meldete Australien einen weiteren Rekord von 82 Covid-19-Todesfällen an einem Tag. Die Zahl der Neuerkrankungen ist jedoch rückläufig und die Zahl der Krankenhauseinweisungen hat sich stabilisiert.

 

Am 26. Januar legte ein australisches Schiff in dem vom Vulkanismus heimgesuchten Inselstaat Tonga an, um humanitäre Hilfe zu leisten. Tonga ist bisher virenfrei geblieben. Trotz eines Covid-19-Ausbruchs an Bord des Schiffes soll die Lieferung zum Schutz der Inselbewohner berührungslos durchgeführt werden.

 

Seit dem 23. Januar gelten in Neuseeland neue Beschränkungen, um die Ausbreitung von Omikron einzudämmen, darunter strengere Maskenvorschriften und eingeschränkte Versammlungen an öffentlichen Orten.

 

Am 26. Januar meldete Südkorea 13.012 Covid-19-Fälle, die höchste jemals gemeldete Tageszahl. Die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der neuen täglichen Fälle in den kommenden Wochen 20.000 bis 30.000 erreichen wird.

 

In China meldete das Organisationskomitee für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking am 25. Januar 13 neue Fälle unter dem Personal der Spiele. Obwohl es sich bei keinem von ihnen um Athleten oder Mannschaftsoffizielle handelte, befanden sich 4 Fälle bereits innerhalb der Sperrzone. Die übrigen waren neu am Flughafen eingetroffen. Am 24. Januar wurde die monatelange Abriegelung der nördlichen Stadt Xi'an aufgehoben.

 

Ein Expertengremium in Israel hat der Regierung empfohlen, allen Personen ab 18 Jahren eine vierte Dosis des COVID-19-Impfstoffs anzubieten. Personen über 60 und Hochrisikopersonen wird bereits die zweite Auffrischung angeboten.

- Univadis, Medscape, Coliquio, & Mediquality-Redaktion