COVID-19: bivalenter Impfstoff weniger wirksam gegen Omicron-Variante

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die bivalenten mRNA-Impfstoffe zeigten zu dem Zeitpunkt, an dem die Omicron-BA.4/BA.5-Stämme dominierten, eine nur etwa 30%ige Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2-Infektionen, besagt eine retrospektive Kohortenstudie mit medizinischen Fachkräften, die auf dem Prä-Peer-Review-Server medRxiv veröffentlicht wurde.

Warum das wichtig ist

  • Die bivalenten mRNA-Impfstoffe (hergestellt von Pfizer-BioNTech und Moderna) wurden von der US-amerikanischen FDA ohne Nachweis der Wirksamkeit in klinischen Studien zugelassen.
  • Dies ist eine der ersten klinischen Studien zur Wirksamkeit des bivalenten Impfstoffs.

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenstudie mit vom Cleveland Clinic Health System beschäftigten medizinischen Fachkräften (n = 51.011) zum Vergleich von Mitarbeitern, die mit bivalentem Impfstoff geimpft wurden mit Mitarbeitern, die nicht mit bivalentem Impfstoff geimpft wurden (September – Dezember 2022).
  • Der Status einer Impfung mit bivalentem Impfstoff wurde als zeitabhängige Kovariate behandelt.
  • Primärer Endpunkt: kumulative Inzidenz einer Erstinfektion mit SARS-CoV-2 über 13 Wochen hinweg, dokumentiert durch einen Nukleinsäureamplifikationstest.
  • Das proportionale Hazard-Regressionsmodell nach Cox wurde um Alter, Geschlecht, Einstellungsdatum-Kohorte (vor oder während der Pandemie), Stellenkategorie, Anzahl der COVID-19-Impfstoffdosen vor Studienbeginn sowie die Epidemiephase, in der die letzte vorausgegangene SARS-CoV-2-Infektion aufgetreten war, bereinigt.
  • Finanzierung: Keine

Wesentliche Ergebnisse

  • Das mittlere Alter der Kohorte betrug 42 Jahre.
  • 41 % der Kohorte wiesen eine vorausgegangene Infektion auf und 24 % eine vorausgegangene Infektion mit der Omicron-Variante.
  • Am Ende der Studie hatten 21 % der Kohorte eine Impfung mit dem bivalenten Impfstoff erhalten.
  • Insgesamt 2.452 Angestellte (5 % der Kohorte) infizierten sich im Verlauf der Studie mit SARS-CoV-2.
  • Der bivalente Impfstoff (vs. kein bivalenter Impfstoff) bot einen gewissen Schutz vor einer Erstinfektion (aHR: 0,70; 95 %-KI: 0,61–0,80; p < 0,001).
  • Die Wirksamkeit des Impfstoffs betrug laut des Modells (1 minus aHR) 30 % (95 %-KI: 20–39 %).
  • Der bivalente Impfstoff (vs. kein bivalenter Impfstoff) bot bei Personen mit vorausgegangener SARS-CoV-2-Exposition durch eine Infektion oder Impfung einen geringeren Schutz (aHR: 0,79; 95 %-KI: 0,69–0,90; p < 0,001).

Einschränkungen

  • Retrospektive Beobachtungsstudie
  • Potenzielle Fehlklassifizierung von Personen mit einer vorausgegangenen Infektion, die nicht erkannt wurde, wodurch die Schutzwirkung des Impfstoffs möglicherweise unterschätzt wurde.