COVID-19: 7-fach erhöhtes Risiko für schwere Erkrankung oder Tod bei jüngeren Patienten mit Krampfanfällen

  • St. Sauver JL & al
  • Mayo Clin Proc

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Personen unter 45 Jahren mit multiplen chronischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für Hospitalisierung oder Tod aufgrund von COVID-19.
  • Epilepsie oder Konvulsionen, Entwicklungsstörungen, Krebs, hämatologische Erkrankungen, endokrine Erkrankungen und ischämische Herzkrankheit sind in dieser Altersgruppe mit 3-fachen oder höheren Risikosteigerungen assoziiert.

Warum das wichtig ist 

  • Jüngere Personen mit einer oder mehreren dieser Erkrankungen benötigen Schutz durch öffentliche Gesundheitsmaßnahmen und, wenn sie SARS-CoV-2-positiv getestet werden, eine engmaschige Nachbeobachtung, um schwere Verläufe abzumildern.

Wesentliche Ergebnisse

  • Einbezogen wurden Daten von 9.928 Personen, die im Zeitraum März–September 2020 PCR-positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. 
  • 4,8 % wurden stationär aufgenommen oder verstarben.
    • Die kumulative Inzidenzrate für Hospitalisierung betrug 4,59 pro 100 (95 %-KI: 4,18–5,01).
    • Die Mortalität betrug 0,73 pro 100 (95 %-KI: 0,58–0,92).
  • Das Risiko für Hospitalisierung oder Tod war insgesamt mit Folgendem assoziiert (aHR; 95 %-KI):
    • Höheres Alter: 6,38 (4,70–8,65)
    • Männliches Geschlecht: 1,43 (1,18–1,71)
    • Rasse/Ethnizität (nicht-hispanisch/weiß als Referenz):
      • Hispanisch: 1,87 (1,41–2,49)
      • Schwarz: 1,49 (1,08–2,06)
      • Asiatisch: 3,61 (2.53–5,15)
    • Adipositas: 1,60 (1,23–2,07)
    • Vorliegen von 7 oder mehr Komorbiditäten: 1,42 (1,04–1,95)
  • Bei den 0–44-Jährigen bestand ein erhöhtes Risiko (HR; 95 %-KI) für Hospitalisierung oder Tod bei folgenden Komorbiditäten:
    • Entwicklungsstörungen: 3,79 (1,17–12,31)
    • Epilepsie/Konvulsionen: 7,49 (3,59–15,62)
    • Persönlichkeitsstörungen: 3,72 (1,32–10,46)
    • Die Risiken stiegen auch bei Krebs, chronischen neurologischen Erkrankungen, hämatologischen Erkrankungen, sonstigen endokrinen Erkrankungen oder einer ischämischen Herzerkrankung um mindestens das 3-Fache an.

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenanalyse einer Population aus dem mittleren Westen der USA
  • Finanzierung: Mayo Clinic COVID-19 Research Fund, andere Sponsoren

Einschränkungen

  • Mögliche Überschätzung der Hospitalisierungs-, Sterberaten
  • Verifizierung der ICD-Codes nicht möglich
  • Breite Kategorien chronischer Erkrankungen, fehlende Störfaktoren
  • Falsch-negative/positive Testergebnisse