COPD-Erhaltungstherapie: Weniger Exazerbationen unter LAMA-LABA-Kombination

  • Michael Simm
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

Eine große US-Studie anhand von Verschreibungsdaten kommt zu dem Schluss, dass Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die eine Erhaltungstherapie mit einem dualen Inhalationsgerät starten, unter einer Kombination aus langwirksamem Anticholinergikum (LAMA) und langwirksamem Beta-2-Agonisten (LABA) eine um 8 Prozent niedrigere Exazerbationsrate haben als Patienten mit der Kombination aus einem inhalativen Glukokortikoid und einem LABA. Außerdem war die Zahl der Klinikeinweisungen wegen einer Pneumonie um ein Fünftel reduziert.

Hintergrund

Die Leitlinien zur COPD favorisieren Inhaliergeräte mit einer Kombination aus LAMA und LABA gegenüber solchen mit Kortikosteroiden (ICS) und LABAs. Die Daten aus randomisierten Studien hätten jedoch gegensätzliche Ergebnisse erbracht, begründen die Autoren ihre Studie.

Design

Fall-Kontroll-Studie mit der Methode des „Propensity score-matching“ – also der Gegenüberstellung von Personen mit möglichst gleichem Alter, Geschlecht etc., die sich jedoch bezüglich des Gebrauchs der Inhalatoren (LAMA-LABA oder ICS-LABA) unterschieden. Dazu wurden Abrechnungsdaten von Versicherungen bei einem kommerziellen Anbieter (Optum´s Clinformatics Data Mart) bezogen. Sie umfassten 137833 COPD-Patienten ab 40 Jahren (Durchschnitt 70,2) ohne Asthma, die eine Kombinations-Erhaltungstherapie mit einem Inhalator begonnen hatten, und aus denen man 30216 Paare für die Analyse bilden konnte. Das primäre Studienziel bezüglich der Wirksamkeit war die erste moderate oder schwere COPD-Exazerbation, und das primäre Studienziel bezüglich der Sicherheit war die erste Hospitalisierung wegen einer Lungenentzündung.

Ergebnisse

  • Im Vergleich zu ICS-LABA war die Kombination LAMA-LABA mit einer um 8 % reduzierten Rate an Exazerbationen assoziiert. Das Chancenverhältnis HR betrug 0,92 bei einem 95%-Konfidenzintervall von 0,89 – 0,96.
  • Ebenfalls reduziert war unter LAMA-LABA die Rate der Klinikeinweisungen wegen einer Pneumonie: HR 0,80; 95%-KI 0,75 – 0,86.
  • Die Ergebnisse waren über mehrere präspezifizierte Untergruppen und Sensitivitätsanalysen robust.

Klinische Bedeutung

Die Ergebnisse legen nahe, dass COPD-Patienten ohne Asthma initial vorzugsweise Inhalatoren mit einer Kombination aus LAMA und LABA erhalten sollten, und bestätigen somit die aktuellen Leitlinien.

Finanzierung: National Heart, Lung, and Blood Institute; Commonwealth Fund; Arnold Ventures.