Cluster-Kopfschmerz: Einige Merkmale bei Frauen schlimmer
- Univadis
- Clinical Summary
Die größte Studie zu Geschlechtsunterschieden ergab, dass Frauen häufiger am chronischen Subtyp erkrankten, unter längeren Anfällen litten und häufiger prophylaktische Behandlungen anwendeten.
Erkenntnis
- Frauen mit Cluster-Kopfschmerz zeigten hinsichtlich bestimmter Symptome, des Schweregrads, Komorbiditäten und Auslöser Unterschiede zu den männlichen Pendants.
Warum das wichtig ist
- Die Ergebnisse können dabei helfen, das Management und die Behandlungen individuell anzupassen.
Studiendesign
- Schwedische retrospektive Kohortenstudie mit 874 Patienten mit verifizierter Diagnose eines Cluster-Kopfschmerz, von denen 34 % weiblich waren.
- Hauptergebnisse: klinische Merkmale.
- Finanzierung: Swedish Pain Foundation, andere Sponsoren
Wesentliche Ergebnisse
- Im Vergleich zu Männern litten Frauen häufiger am chronischen Subtyp des Cluster-Kopfschmerzs (18 % vs. 9 %), unter längeren Anfallperioden (≥ 4 Monate: 27 % vs. 16 %) und wendeten häufiger prophylaktische Behandlungen an (60 % vs. 48 %).
- Weibliche Patienten wiesen eine höhere Prävalenz von Ptosis (61 % vs. 47 %) und Rastlosigkeit (54 % vs. 46 %) auf.
- Ihre Anfälle wurden seltener durch Alkohol (48 % vs. 54 %) und häufiger durch Schlafmangel (31 % vs. 20 %) ausgelöst und zeigten auch häufiger eine Tagesrhythmik (74 % vs. 63 %).
- Bei einem größeren Anteil der Frauen lag eine positive Familienanamnese mit Cluster-Kopfschmerz vor (15 % vs. 7 %).
- Weibliche Patienten litten mit höherer Wahrscheinlichkeit unter komorbider Migräne (29 % vs. 13 %) und Spannungskopfschmerzen (56 % vs. 43 %).
- In Bezug auf das Alter bei Beginn, die Dauer und Häufigkeit der einzelnen Attacken, die Schmerzintensität, die Anwendung von Akutbehandlungen und Kaffee oder Tee als Auslöser waren die Ergebnisse beider Geschlechter ähnlich.
Expertenkommentar
- In einem Editorial schreiben Mark J. Burish, M.D., Ph.D., UT Health Houston, Texas, und Richard B. Lipton, M.D., Albert Einstein College of Medicine, Bronx, New York: „Diese große Studie mit Patienten mit gründlich diagnostiziertem Cluster-Kopfschmerz fordert einen erhöhten Verdachtsindex für Cluster-Kopfschmerz bei Frauen und die Beachtung einer möglicherweise belastenderen Erkrankung bei Frauen.“
Einschränkungen
- Alle Daten basieren auf Eigenangaben.
- Möglicherweise lag bei der Diagnose eine Voreingenommenheit hinsichtlich des Geschlechts vor.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise