Chronische Schmerzen als Risikofaktor für KVE unterschätzt
- Rönnegård AS & al.
- Eur J Prev Cardiol
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Chronische Schmerzen (d. h. Schmerzen, die länger als 3 Monate anhalten) stellen einen unabhängigen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen (KVEs) dar, der fast 9 % des attributiven Risikos der Bevölkerung ausmacht.
Warum das wichtig ist
- Leitlinien erkennen chronische generalisierte Schmerzen nicht als Faktor an, der ein hohes Risiko mit sich bringt.
- Die Ergebnisse können dabei helfen, gezielt verstärkte präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Wesentliche Ergebnisse
- Kohortenverteilung:
- 40 % keine Schmerzen
- 18 % kurzzeitige Schmerzen
- 40 % chronische Schmerzen, lokalisiert (betrifft 1–7 Körperstellen)
- 1 % chronische Schmerzen, generalisiert („über den ganzen Körper hinweg“)
- Während der medianen Nachbeobachtung von 7,0 Jahren, bei der Personen ohne Schmerzen als Vergleich dienten, war das multivariate Risiko für das Auftreten des zusammengesetzten KVE-Ergebnisses bei Teilnehmern erhöht, die Folgendes berichteten:
- Chronische lokalisierte Schmerzen (HR: 1,14; 95 %-KI: 1,08–1,21; p < 0,001)
- Chronische generalisierte Schmerzen (HR: 1,48; 95 %-KI: 1,28–1,73; p < 0,001)
- Die Ergebnisse waren in Analysen, die nach Geschlecht, Alter und BMI stratifiziert wurden, sowie in Risikoanalysen für einzelne Komponenten des zusammengesetzten Ergebnisses vergleichbar.
- Der Anteil des attributiven Risikos der Bevölkerung für chronische Schmerzen (lokalisiert und generalisiert in Kombination) als Risikofaktor für das Auftreten des zusammengesetzten KVE-Ergebnisses (8,6 %) war dem für Diabetes (7,3 %) ähnlich.
Studiendesign
- Populationsbasierte prospektive Kohortenstudie mit 475.171 Erwachsenen aus der Allgemeinbevölkerung im Alter von 40–69 Jahren ohne KVE (UK Biobank)
- Hauptergebnis: Auftreten des zusammengesetzten KVE-Ergebnisses (Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall und/oder kardiovaskuläre Mortalität) ab 1 Jahr Nachbeobachtung
- Finanzierung: Nicht offengelegt
Einschränkungen
- Bias aufgrund der Bewertung gesunder Probanden
- Schmerzintensität nicht erfasst
- Verallgemeinerbarkeit unbekannt
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