Chemotherapie zeigt keinen langfristigen Nutzen beim ipsilateralen Brusttumorrezidiv

  • Baek SY & al.
  • Breast Cancer Res Treat

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine Propensity Score-gematchte Kohortenstudie ergab, dass Chemotherapie zur Behandlung eines ipsilateralen Brusttumorrezidivs (IBTR) nach brusterhaltender Operation mit keinem langfristigen Nutzen in Bezug auf das 10-jährige rezidivfreie Überleben (RFS), fernmetastasenfreie Überleben (DMFS) und OS verbunden ist.
  • Die Analyse nach Hormonrezeptorstatus lieferte vergleichbare Ergebnisse.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei der Behandlung von IBTR auf Chemotherapie verzichtet werden kann, unabhängig vom Hormonrezeptorstatus.

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenstudie bei Patienten mit IBTR (n=217) an einem koreanischen Krankenhaus (1990-2013).
  • Patienten, die sich wegen IBTR einer Chemotherapie (n=35) unterzogen, wurden mit Patienten ohne Chemotherapie (n=35) verglichen, nach Propensity Score Matching basierend auf Alter bei Erstoperation, anfänglichem T-Stadium, anfänglichem N-Stadium, Strahlentherapie, HER2-Status des IBTR, endokriner Therapie nach IBTR, neben anderen Kovariaten.
  • Finanzierung: Asan Cancer Institute of Asan Medical Center, Seoul, Südkorea.

Wesentliche Ergebnisse

  • Das mittlere Follow-up betrug 125,3 Monate.
  • Es gab keine Unterschiede zwischen der Gruppe ohne Chemotherapie und der mit Chemotherapie beim:
    • 10-jährigen zweiten RFS: 50,2% vs. 39,8% (HR 0,95; 95% KI 0,50-1,80).
    • DMFS: 85,4% vs. 70,3% (HR 1,51; 95% KI 0,66-3,44).
    • OS: 81,6% vs. 68,6% (HR 1,73; 95% KI 0,76-3,90).
  • Ebenso ergaben sich keine Unterschiede durch die Stratifizierung der Patienten nach Hormonrezeptorstatus (Hormonrezeptor-positiver bzw. Hormonrezeptor-negativer Status).

Einschränkungen

  • Monozentrische Studie.
  • Retrospektives Beobachtungsdesign.
  • Durchsicht von Patientenakten.