CAR-T-Nebenwirkungen im Blut erstmals klar definiert

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Unter der Leitung von Privat-Dozent Dr. Kai Rejeski und Prof. Dr. Marion Subklewe von der Medizinischen Klinik III des LMU Klinikums München hat ein internationales Konsortium der European Hematology Association (EHA) und European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) erstmals das Nebenwirkungsspektrum im Blut einheitlich definiert - in der ersten internationalen Leitlinie, die diesen Nebenwirkungen auch einen verbindlichen Namen gibt: Immune Effector Cell-Associated HematoToxicity (ICAHT), veröffentlicht im Fachjournal „Blood“.

Die Immuntherapie mit sogenannten CAR T-Zellen hat sich für die Behandlung verschiedener Leukämien (Blutkrebs) und Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) etabliert. Zugleich bekommen Krebsmediziner immer bessere Einblicke in das Nebenwirkungsspektrum der Behandlung. 

Hämotologische Nebenwirkungen erstmals im Fokus

Nachdem sie bereits den sogenannten Zytokinsturm und die Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem (ZNS) beschrieben und daraufhin Diagnostik und Therapie standardisiert haben, stehen jetzt die hämatologischen Nebenwirkungen, also Veränderungen im Blutbild, im Fokus.

„Wir haben ein neues System entwickelt, mit dem wir die Schweregrade der Nebenwirkungen im Blut klar definieren können, und zwar nach einheitlichen Kriterien“, sagt Rejeski. „Das war die Basis für unsere neuen standardisierten, schweregradanhängigen Therapieempfehlungen.“ 

Und das, so Rejeski weiter, „ist sehr wichtig, weil die Nebenwirkungen im Blut zu schweren Infektionen und damit letztlich zum Tod der Patienten führen können.“ Die beiden Forschenden erwarten aufgrund der neuen Definition, so wie zuvor beim Zytokinsturm und den Nebenwirkungen im ZNS, eine Reihe neuer Studien, die das Management der Blut-Nebenwirkungen optimieren.