Cannabis-Legalisierung in Deutschland, Mpox in Mexiko & neue Hintergründe zur Kindersterblichkeit in Afrika: Was Ärzte und Gesundheitspersonal weltweit beschäftigt
- Medizinische Nachrichten
Wir vom Medscape Professional Network möchten mit Ihnen wichtige und klinisch relevante Beiträge aus verschiedenen Ländern der Welt der letzten Wochen teilen.
EUROPA
Deutschland
Im Jahr 2022 konnte für Deutschland gegenüber den Vorjahren ein deutlicher Anstieg der übermittelten Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) und dem Hepatitis-C-Virus (HCV) beobachtet werden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitgeteilt hat. Ein Grund hierfür ist in erste Linie die Fluchtmigration aus der Ukraine. Dabei handelt es sich um Infektionen von Geflüchteten, die sich in ihrer Heimat infiziert haben und deren Erkrankungen durch Screenings und Tests in Gemeinschaftsunterkünften oder durch den Hausarzt erstmals im deutschen Gesundheitssystem registriert wurden. Hinzu kommt, dass sich gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr seit Oktober 2021 einmalig im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung auf HBV und HCV testen lassen können. Durch das Screening lässt sich ein Teil der Zunahme von HBV und HCV-Infektionen in dieser Altersgruppe erklären.
Das Bundeskabinett in Berlin beschloss am vergangenen Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Nach dem Beschlussim Kabinett muss das Gesetz noch durch Bundestag und Bundesrat. Mit einem Inkrafttreten wird bis zum Jahresende gerechnet.Die Pläne sehen vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Ab 18 Jahren soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Cannabis-Pflanzen angebaut werden dürfen. In speziellen Vereinen, sogenannten Cannabis-Clubs, sollen Mitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen. Bereits vor der Verabschiedung hatte es erneute Kritik aus der Union und von Verbänden aus Justiz, Polizei und Gesundheitswesen gegeben. Sie warnen vor Gesundheitsgefahren für junge Menschen und vor Mehrbelastungen für Ermittler und Gerichte.
Spanien
Wer nach 9 Uhr frühstückt, erhöht das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um 59 % im Vergleich zu einem Frühstück vor 8 Uhr. Das ist das Ergebnis einer spanisch-französische Studie, die im International Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde.
AMERIKA
Mexiko
Mit Stand vom 9. August meldete Mexiko insgesamt 4 045 Mpox-Fälle und liegt damit unter den zehn Ländern mit den meisten kumulativen Mpox-Fällen weltweit an sechster Stelle. In ihrem jüngsten Bericht über diese Infektion führt die WHO die Vereinigten Staaten mit 30.446 Fällen auf dem ersten Platz, gefolgt von Brasilien (10.967) und Spanien (7.560). Die Agentur berichtet, dass die Mpox-Übertragung in den meisten der 113 Länder, in denen die Krankheit vorkommt, auf einem niedrigen Niveau bleibt. Bis zur 31. epidemiologischen Woche wurden in Mexiko 283 Fälle gemeldet.
Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) berichtete, dass Ausbrüche der Vogelgrippe A(H5N1) nicht bei Säugetieren, sondern nur bei Wild- und Zuchtvögeln festgestellt wurden. is zum 9. AuBgust wurden drei durch die Vogelgrippe A(H5N1) verursachte Infektionen beim Menschen verzeichnet: die erste in den Vereinigten Staaten, gemeldet am 29. April 2022, die zweite in Ecuador, gemeldet am 9. Januar 2023, und die dritte in Chile, gemeldet am 29. März 2023.
Drei argentinische medizinische Fachgesellschaften haben die erste gemeinsame Leitlinie zur Prävention und Behandlung der glukokortikosteroidbedingten Osteoporose bei Frauen nach der Menopause und bei Männern über 50 Jahren veröffentlicht. Sie basiert auf einer umfassenden Sichtung der veröffentlichten Literatur und der Anwendung der GRADE-Methode zur Bewertung der Qualität der Belege und mündete in 17 starken und bedingten Empfehlungen und acht Grundsätzen für die rechtzeitige Behandlung diesr Erkrankung.
AFRIKA
Durch minimalinvasive Abklärung konnte gezeigt werden, dass Unterernährung und Infektionskrankheiten die häufigsten Ursachen für die Kindersterblichkeit in Teilen Afrikas südlich der Sahara und Südasiens sind. Eine neue Studie, bei der das Instrument zur Datenerhebung eingesetzt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass etwa 82 % der Todesfälle bei Kindern vermeidbar wären.
Die Redaktionen von Univadis, Medscape, Coliquio und Mediquality.
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