Bundesregierung: Hohe Corona-Impfquoten in medizinischen Einrichtungen
- Dr. med. Thomas Kron
- Medizinische Nachrichten
Von Michael van den Heuvel
Angesichts der Herbst- und Winterwelle rücken Impfquoten wieder in den Fokus. RKI-Zahlen zufolge sind bislang 64,8 Millionen Einwohner (77,8% der Bevölkerung) mindestens 1-mal geimpft. Und 51,7 Millionen (62,2 %) haben zusätzlich 1 Auffrischungsimpfung erhalten. 8,2 Millionen (9,8 %) bekamen die 2. Auffrischungsimpfung.
Doch wie sieht es bei medizinischen Fachkräften aus? Dazu hat jetzt die Bundesregierung Stellung bezogen. Als Antwort auf eine kleine Anfrage der AfD schreibt sie, in der stationären Pflege hätten 93% mindestens 2 Impfungen und 72% 3 Impfungen erhalten; nicht geimpft seien 5%, jeweils Stand Juni 2022. In der ambulanten Pflege hätten 94% mindestens 2 Impfungen und 78% 3 Impfungen. Diese gehe aus dem freiwilligen Impfquotenmonitoring hervor, Stand April 2022. Bei Mitarbeitern in Klinken seien 95% mindestens 2-mal und 87% mindestens 3-mal geimpft worden.
Doch wie lange schützen Impfstoffe wirklich? Dieser Frage sind US-Forscher jetzt nachgegangen. Ärzte haben 893.461 Erwachsene, die in eines von 261 Krankenhäusern oder in eine von 272 Notaufnahmen oder 119 Notfallambulanzen wegen möglicher COVID-19-Beschwerden eingeliefert wurden, auf SARS-CoV-2 getestet. Die Studie lief vom 17. Januar 2021 bis 12. Juli 2022, also auch während der Präsenz von Omikron.
- Im stationären Bereich wurden Daten von 45.903 Personen, die nachweislich COVID-19 hatten, mit Daten von 213.103 Personen, die andere infektiöse Atemwegserkrankungen hatten, verglichen.
- In der Notaufnahme gab es 103.287 COVID-19-Patienten und 531.168 Kontrollen.
- Während der Omikron-Welle betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen schweres COVID-19 mit stationärem Aufenthalt innerhalb von 2 Monaten nach der 3. Dosis 89 % (95%-Konfidenzintervall 88% bis 90 %).
- Die Wirksamkeit schwächte sich jedoch 4 bis 5 Monate nach der 3. Dosis auf 66% (95%-KI 63 % bis 68 %) ab.
- Die Wirksamkeit des Impfstoffs bei 3 Dosen zur Vermeidung von Behandlungen in der Notaufnahme betrug anfangs 83% (95%-KI 82 % bis 84 %)
- Sie nahm nach 4 bis 5 Monaten auf 46% (95%-KI 44% bis 49%) ab.
Der Rückgang war in allen Untergruppen zu beobachten, auch bei jungen Erwachsenen und nicht immungeschwächten Personen. Bei immungeschwächten Personen war der Effekt jedoch stärker. „Unsere Ergebnisse unterstützen Empfehlungen für eine Auffrischungsdosis nach einer 1. Impfserie und die Erwägung zusätzlicher Auffrischungsdosen“, so das Resümee der Autoren.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Medscape.de.
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