Brustkrebsüberlebende haben in einer landesweiten Kohorte ein erhöhtes Risiko für mehrere chronische Erkrankungen

  • Kang D & al.
  • Sci Rep

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Einer landesweiten Kohortenstudie aus Südkorea zufolge haben Frauen mit neu diagnostiziertem Brustkrebs mehr als 5 Jahre nach der Diagnose ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von 6 weiteren Erkrankungen.
  • Das Risiko für Leukämie und Endometriumkarzinom ist am höchsten.

Warum das wichtig ist

  •  Die Autoren der Studie empfehlen eine enge Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Angehörigen anderer Gesundheitsberufe, um die Krankheiten zu erkennen und zu behandeln, für die die Überlebenden ein erhöhtes Risiko haben.

Studiendesign

  • Landesweite retrospektive südkoreanische Kohortenstudie bei 84.969 Frauen mit neu diagnostiziertem Mammakarzinom, die im Verhältnis 1:10 mit einer Stichprobe von altersgleichen Kontrollteilnehmerinnen ohne Brustkrebs (n=1.057.674) aus dem staatlichen Einheitsversicherungssystem (National Health Insurance Service) verglichen wurden.
  • Primäre Endpunkte: 11 Neuerkrankungen.
  • Finanzierung: Ministry of Education and Ministry of Health & Welfare of Republic of Korea.

Wesentliche Ergebnisse

  • Überlebende von Brustkrebs haben auch noch mehr als 5 Jahre nach Diagnose ein erhöhtes Risiko für folgende Erkrankungen:
    • Leukämie (HR 3,09; 95% KI 2,11-4,51).
    • Endometriumkarzinom (HR 3,53; 95% KI 2,76-4,53).
    • Kardiomyopathie (HR 2,65; 95% KI 1,90-3,68).
    • Pulmonale Fibrose (HR 1,84; 95% KI 1,12-3,02).
    • Hypothyreose (HR 1,29; 95% KI 1,19-1,40).
    • Hyperlipidämie (HR 1,24; 95% KI 1,20-1,28).
  • Diese Risiken wurden vollständig angepasst (u. a. für BMI, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Raucherstatus und Einkommensperzentil).

Einschränkungen

  • Retrospektives Beobachtungsdesign.
  • Keine Analyse der Mechanismen der Krankheitsentstehung.
  • Keine Informationen über das Brustkrebsstadium.