Brustkrebs mit geringem Risiko: partielle Bestrahlung so sicher wie Ganzbrustbestrahlung

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Nach einer brusterhaltenden Operation bei Brustkrebs mit geringem Risiko zeigt die partielle Brustbestrahlung (PBI) im Vergleich zur Ganzbrustbestrahlung (WBI) weder ein erhöhtes Risiko für eine Brustverhärtung noch ein erhöhtes Risiko für ein lokoregionales Rezidiv, so das Ergebnis einer randomisierten Studie der Danish Breast Cancer Group.
  • Die PBI erfreut sich einer höheren Patientenzufriedenheit.

Warum das wichtig ist

  • Die WBI ist die am meisten verbreitete Form der Brustbestrahlung.
  • Die PBI gewinnt zunehmend an Interesse, da sie unerwünschte Ereignisse reduziert, bequemer ist und gleichzeitig eine gute lokale Kontrolle bietet.
  • Die Rationale für PBI ist, dass die meisten Lokalrezidive im oder in der Nähe des Primärtumorbettes auftreten.
  • Diese Studie bestätigt die Gründe für PBI und gibt die Gewissheit, dass sie genauso sicher ist wie WBI.

Studiendesign

  • Bei der PBI-Studie der Danish Breast Cancer Group handelte es sich um eine multizentrische, randomisierte Nichtunterlegenheitsstudie der Phase 3 zum Vergleich der Standard-WBI mit der experimentellen PBI (n=865), die beide mit einer mäßig hypofraktionierten externen Strahlendosis von 40 Gy/15 Fraktionen verabreicht wurden.
  • Die Patienten waren risikoarm, da sie ≥60 Jahre alt waren und ein lymphknotennegatives Mammakarzinom im Frühstadium hatten.
  • Der primäre Endpunkt war die kumulative Inzidenz von Brustverhärtungen des Grades 2-3 (ein klinischer Marker für Fibrose).
  • Zu den sekundären Endpunkten gehörten Rezidive (lokal, regional und fern).
  • Finanzierung: Dänische Krebsgesellschaft; andere.

Wesentliche Ergebnisse

  • Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7,6 Jahren zeigte sich in der PBI-Gruppe keine Zunahme von Brustverhärtungen, Dyspigmentierungen, Teleangiektasien, Ödemen oder Schmerzen.
  • Die PBI-Gruppe erreichte eine höhere Patientenzufriedenheit (ausgezeichnetes oder gutes kosmetisches Ergebnis) als die WBI-Gruppe (89% bzw. 85%; OR 1,43; 95% KI 1,05-1,95).
  • Es gab keinen Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf das Risiko eines lokoregionalen Rezidivs:
    • Das 5-Jahres-Risiko betrug 0,7% nach WBI gegenüber 1,2% nach PBI (Risikodifferenz 0,5%; P=0,47).
    • Das 9-Jahres-Risiko betrug 1,7% nach WBI gegenüber 3,1% nach PBI (Risikodifferenz 1,4%; P=0,30).
  • Auch beim Risiko für Fernrezidive zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen (2 in der WBI-Gruppe vs. 2 in der PBI-Gruppe).
  • Es gab keinen Unterschied zwischen den Gruppen beim 9-Jahres-OS: 89,3% nach WBI gegenüber 86,5% nach PBI (Risikodifferenz −2,8%; P=0,34).

Einschränkungen

  • Die Behandlungsgruppe war nicht verblindet.