Brustkrebs: kein erhöhtes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger Einnahme von Tamoxifen und direkten oralen Antikoagulantien
- Wang TF & al.
- JAMA Netw Open
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Es gibt keine gefährlichen Wechselwirkungen zwischen Tamoxifen und direkten oralen Antikoagulanzien (DOACs), die zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen könnten.
Warum das wichtig ist
- DOACs werden häufig zusammen mit Tamoxifen verschrieben, um das Risiko für krebsbedingte thromboembolische Ereignisse (jährliches Risiko 2-6 %) oder Vorhofflimmern (2-fach erhöhtes Risiko bei Krebspatientinnen) zu senken.
- Tamoxifen, ein Inhibitor eines wichtigen Cytochrom-Enzyms, erhöht die DOAC-Konzentrationen in vitro und könnte dadurch theoretisch das Blutungsrisiko erhöhen.
- Die hier berichteten Ergebnisse zu einem nicht erhöhten Blutungsrisiko sprechen für die Sicherheit der gleichzeitigen Anwendung von DOACs und Tamoxifen.
Studiendesign
- Populationsbasierte retrospektive Kohortenstudie zu älteren Erwachsenen in Ontario, Kanada, die gleichzeitig DOAC plus Tamoxifen (n=1.179) oder DOAC plus Aromatasehemmer (AI; n=3.574) verordnet bekamen.
- Primärer Endpunkt: größere Blutungen, die im Anschluss an die Verordnung einen Besuch in der Notaufnahme oder einen Krankenhausaufenthalt erforderten.
- Finanzierung: Ontario Ministry of Health; Ontario Ministry of Long-term Care; andere.
Wesentliche Ergebnisse
- Kein Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich des Risikos für schwere Blutungen:
- Kumulative Inzidenz unter Tamoxifen vs. AI (2,5% vs. 3,3%; absolute Risikodifferenz -0,8%; gewichtete HR 0,68; 95% KI 0,44-1,06).
- Kein Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf das Risiko für jede Art von Blutung:
- Kumulative Inzidenz unter Tamoxifen vs. AI (4,9% vs. 4,6%; absolute Risikodifferenz 0,3%; gewichtete HR 1,04; 95% KI 0,75-1,43).
Einschränkungen
- Retrospektives Beobachtungsdesign.
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