Brustkrebs: einige Patientinnen haben ein hohes Risiko für andere primäre Malignome

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Eine Studie des MD Anderson Cancer Center ergab, dass 28,5% der Patientinnen mit Brustkrebs, die für einen Keimbahn-Paneltest in Frage kamen, später ein weiteres primäres Malignom entwickelten.
  • Die Entwicklung eines weiteren primären Malignoms war bei den Frauen am häufigsten, bei denen im Gen-Paneltest keine pathogene Variante gefunden wurde.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Brustkrebspatientinnen, die für einen Gen-Paneltest in Frage kommen, aber keine pathogene Variante aufweisen, eine Hochrisikogruppe für die spätere Entwicklung einer anderen primären Malignität darstellen.

Studiendesign

  • Diese prospektive Kohortenstudie umfasste 1163 Patientinnen mit einseitigem Mammakarzinom in der Anamnese, die sich zwischen 2014 und 2019 einem Keimbahn-Paneltest unterzogen.
  • Die Entscheidung, einen Keimbahntest zu empfehlen, basierte auf den Leitlinien des National Comprehensive Cancer Network.

Wesentliche Ergebnisse

  • Das mittlere Follow-up nach genetischer Testung betrug 4,1 Jahre.
  • 28,4% der Brustkrebspatientinnen, die über diesen Zeitraum nachbeobachtet wurden, entwickelten im weiteren Verlauf weitere primäre Malignome.
  • Das häufigste Ergebnis des Keimbahn-Paneltests war keine pathogene Variante (55,7%), gefolgt von pathogenen Nicht-BRCA-Varianten (26,4%) und pathogenen BRCA1/2-Varianten (18,0%).
  • Die Entwicklung weiterer primärer Malignome war bei denjenigen am häufigsten, die keine pathogene Variante aufwiesen (P<0,0001):
    • Pathogene BRCA1/2-Variante: 18,7%.
    • Pathogene Nicht-BRCA-Variante: 28,4%.
    • Keine pathogene Variante: 31,5%.
  • Am häufigsten unter den weiteren primären Malignomen waren Eierstockkrebs (n=60), Gebärmutterkrebs (n=44) und Sarkom (n=36).
  • Diejenigen, bei denen ein weiteres primäres Malignom diagnostiziert wurde, hatten gegenüber jenen ohne weiteres Malignom ein kürzeres Gesamtüberleben, auch wenn der Unterschied gering war (93,4% bzw. 97,5%; P=0,002).

Einschränkungen

  • Die untersuchten Patientinnen stammten aus einem komplexen Überweisungszentrum und waren daher möglicherweise nicht repräsentativ für alle Patientinnen mit Brustkrebs, die sich einem Keimbahn-Paneltest unterziehen.
  • Keine Kontrollgruppe mit Patientinnen, die nicht für einen Keimbahn-Paneltest in Frage kamen.
  • Kurze Nachbeobachtung.
  • Beobachtungsdesign.