Brustkrebs: begrenzter Nutzen von körperlichem Training für die kognitive Funktion nach Chemotherapie

Erkenntnis

In der PAM-Studie vermochte körperliches Training bei kognitiv beeinträchtigten Patienten mit Brustkrebs im Frühstadium den primären Endpunkt des absoluten Erinnerungsvermögens (total recall) nach Chemotherapie nicht zu verbessern, jedoch verschiedene sekundäre Endpunkte wie die von den Patienten angegebene kognitive Funktion, Fatigue und Lebensqualität (QoL).

Warum das wichtig ist

Bis zu 60% der mit Chemotherapie behandelten Brustkrebspatienten berichten von kognitiven Schwierigkeiten, die sich auf tägliche Aktivitäten und die QoL auswirken können.
Das Hauptergebnis ist zwar enttäuschend, aber die sekundären Ergebnisse sind ermutigend.

Studiendesign

Multizentrische randomisierte klinische Studie (n=181) zu 6 Monaten beaufsichtigtem körperlichem Training vs. einer Kontrolle mit gewohnheitsmäßiger körperlicher Aktivität bei Patienten mit Brustkrebs im Frühstadium, die eine Chemotherapie erhielten und nach Eigenangaben kognitive Schwierigkeiten und bei neuropsychologischen Tests ein schlechteres Abschneiden als erwartet hatten.
Primärer Endpunkt: Total Recall-Score des Hopkins Verbal Learning Test-Revised.
Finanzierung: KWF Kankerbestrijding der Niederlande.

Wesentliche Ergebnisse

Beim primären Endpunkt gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen.
Die Trainingsgruppe zeigte gegenüber der Kontrollgruppe folgenden Nutzen:
- Geringe Effektstärke (ES) von 0,43 bei der selbstberichteten kognitiven Funktion gemäß MD Anderson Symptom Inventory für das multiple Myelom.
- Mittlere ESs von 0,56 bzw. 0,76 bei allgemeiner und körperlicher Fatigue, jeweils gemäß Multidimensional Fatigue Inventory.
- Geringe ES von 0,33 gemäß Summary-Score des European Organisation for Research and Treatment of Cancer Quality of Life-Fragebogens.

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