Brustkrebs: 12 % der Patientinnen in Schweizer Kohorte verweigern systemische palliative Behandlung
- Elfgen C & al.
- Breast Cancer Res Treat
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Beinahe 12 % der Patientinnen mit Brustkrebs mit Metastasen (mBCa) lehnen eine systemische palliative Therapie ab.
- Die Ablehnungsraten sind am höchsten bei älteren Frauen (> 70 Jahre bei Diagnose).
Warum das wichtig ist
- Die Ergebnisse deuten auf einen, von den Autoren bezeichneten onkologischen blinden Fleck hin.
- Kliniker müssen die Bedeutung des Problems erkennen und auf eine Erhöhung der Akzeptanz hinarbeiten.
Studiendesign
- Prospektive Kohorte mit 339 Patientinnen an einem Schweizer Universitätskrankenhaus, die im Verlauf von 22 Jahren mit mBCa diagnostiziert worden waren (1990–2011).
- Primärer Endpunkt: Ablehnung einer angebotenen oder empfohlenen systemischen Therapie zur Palliativbehandlung.
- Finanzierung: Nicht offengelegt.
Wesentliche Ergebnisse
- 23,9 % hatten mBCa zum Zeitpunkt ihrer Erstdiagnose.
- Medianes Alter bei Diagnose: 62 Jahre (max. 84 Jahre).
- 11,8 % lehnten eine Therapie ab. Die Ablehnungsraten stiegen mit zunehmendem Alter bei Diagnose:
- ≤ 60 Jahre: 7,9 %.
- 60–70 Jahre: 13,2 %.
- >70 Jahre: 15,6 %.
- Die Ablehnungsraten blieben über den Beobachtungszeitraum hinweg stabil.
- 12,2 % von 1990 bis 1999 vs. 11,5 % von 2000 bis 2011 (p = 0,87).
- Die Ablehnung der Therapie (vs. Akzeptanz) trat häufiger auf, bei:
- älteren Frauen (medianes Alter: 70 vs. 61 Jahre; p = 0,015)
- Frauen mit kürzerem Überleben (median: 2 vs. 27 Monate; p < 0,001)
- Frauen mit sekundärem mBCa (95,0 % vs. 73,6 %; p = 0,001) und
- Frauen mit Hormonrezeptor-negativen Tumoren, einer aggressiveren Unterform (48,7 % vs. 22,2 %; p < 0,001).
Einschränkungen
- Monozentrische Kohorte.
- Beobachtungsstudie.
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