Brustkrebsüberlebende haben erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko

  • Miriam Davis
  • Studien – kurz & knapp
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Wesentliche Ergebnisse

Laut einer Metaanalyse von acht Studien mit über 80.000 Teilnehmenden führen Brustkrebs oder dessen Behandlung bei Überlebenden zu einem 23 Prozent höheren Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das größte Risiko ist mit der Tamoxifen-Behandlung verbunden. Die Metaanalyse dänischer Forschenden wurde in Breast Cancer Research and Treatment veröffentlicht.

Hintergrund und/oder Implikationen

Die Zusammenhänge zwischen Brustkrebs selbst oder dessen Behandlung und Typ-2-Diabetes sind biologisch plausibel.

Laut den Autorinnen und Autoren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Brustkrebsüberlebende sich regelmäßig Glukosetests unterziehen sollten.

Studiendesign

Metaanalyse von acht Kohortenstudien mit mehr als 80.000 Teilnehmenden. Bis auf die Vergleichsgruppe einer Studie bestanden alle Vergleichsgruppen aus Frauen, die keine vorherige Diagnose einer Krebserkrankung oder von Typ-2-Diabetes haben. Die Vergleichsgruppen für die Behandlung oder deren Subanalysen bestanden aus Brustkrebspatientinnen und -patienten, die nicht im Rahmen der Studie behandelt wurden.

Das primäre Ergebnis war die Inzidenz von Typ-2-Diabetes.

Ergebnisse

Die Beobachtungsdauer der Kohortenstudien reichte von zwei bis 15 Jahren.

Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs haben (im Vergleich zu den Vergleichsteilnehmenden ohne Krebs) ein um 23 Prozent höheres Typ-2-Diabetes-Risiko.

Eine Brustkrebsbehandlung mit einer beliebigen endokrinen Therapie ist (im Vergleich zu keiner Behandlung) mit dem gleichen Ausmaß eines erhöhten Risikos, 23 Prozent, assoziiert. In einer Subanalyse ist die Brustkrebsbehandlung mit Tamoxifen (im Vergleich zur Behandlung ohne Tamoxifen) mit einem 28 Prozent höherem Risiko assoziiert, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Analyse anderer Brustkrebsbehandlungen wie zum Beispiel einer Chemotherapie ergab keine eindeutigen Ergebnisse.

Das erhöhte Typ-2-Diabetes-Risiko war in den ersten Jahren nach der Behandlung am offensichtlichsten.

In keiner der berücksichtigten Studien wurden die Ergebnisse bei prämenopausalen vs. postmenopausalen Brustkrebspatientinnen beurteilt.

Einschränkungen

Die Haupteinschränkung ist, dass alle berücksichtigten Studien Beobachtungsstudien waren. Weitere Einschränkungen waren die geringe Anzahl veröffentlichter Studien und die Möglichkeit eines Beobachtungsbias hinsichtlich Typ-2-Diabetes bei Brustkrebspatientinnen und -patienten im Vergleich zu den Teilnehmenden der Kontrollgruppe ohne Krebserkrankung.

Finanzierung

Diese Studie wurde von Novo Nordisk Foundation finanziert.