Bronchiale Thermoplastie bei schwerem Asthma vielleicht nicht schlechter als Biologika
- Heidi Splete
- Medizinische Nachrichten
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Die bronchiale Thermoplastie (BT) hat sich in mehreren klinischen Studien als sicher und effektiv bei Asthma erwiesen. Es fehlen jedoch Daten zum direkten Vergleich mit Biologika, schreiben Khi Yung Fong von der National University of Singapore und seine Kollegen.
Biologika verbessern nachweislich die Lungenfunktion und reduzieren die Rate der Exazerbationen bei schwerem Asthma. Im Gegensatz zu Biologika bietet BT jedoch auch das Potenzial zur Symptomkontrolle unabhängig vom Phänotyp, so die Forscher. BT ist so konzipiert, dass sie auf die glatte Muskulatur der Atemwege wirkt und darüber hinaus eine Nervenmodulation hervorruft, die eine therapeutische Wirkung hat, so die Forscher.
In einer Meta-Analyse, veröffentlicht in der Zeitschrift "Respiratory Medicine", haben die Forscher 29 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 15.547 Personen ausgewertet. Sie analysierten sechs Parameter: die Ergebnisse des Fragebogens zur Asthmakontrolle (ACQ) und des Fragebogens zur Lebensqualität bei Asthma (AQLQ), die Zahl der Patienten mit ≥ 1 Exazerbation, die annualisierte Exazerbationsrate (AERR), die Verringerung der oralen Kortikosteroiddosis (OCDR) und die morgendliche Spitzenausatmungsrate (amPEF). Der endgültige Datensatz umfasste 14.656 Patienten mit einem Durchschnittsalter zwischen 39 und 55 Jahren. 61,2 % von ihnen waren Frauen. Der mittlere FEV1-Wert vor der Bronchodilatation (in % der Vorhersage) lag zwischen 51,6 % und 80,9 %.
Im Vergleich zu den Personen der Kontroll-Gruppe meldeten weniger mit BT behandelte Patienten eine oder mehrere Exazerbationen nach der Behandlung (Risikoverhältnis 0,66). Signifikante Verbesserungen gegenüber der Kontroll-Gruppe zeigten sich auch bei den ACQ-Werten (mittlere Differenz -0,41) und den AQLQ-Werten (mittlere Differenz 0,54) sowie bei OCDR und amPEF.
Bei indirekten Vergleichen von BT und Biologika über alle Studien hinweg fanden die Forscher keine signifikanten Unterschiede bei den Resultaten. So berichteten beispielsweise 20 Studien über Veränderungen der ACQ-Werte, darunter vier Studien mit BT. In diesen Studien zeigte BT die zweithöchste Abnahme der ACQ-Werte, und in einer Subgruppenanalyse war die BT ähnlich wirksam wie die Biologika. Bei den schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen gab es keine Unterschiede zwischen BT und Biologika.
Die aktuelle Analyse zeigt, dass die BT den Biologika in Bezug auf subjektive und objektive Messungen der Asthmakontrolle nicht unterlegen ist, schreiben die Forscher in ihrer Diskussion. Außerdem "könnte die BT potenziell die lebenslange Gabe von Biologika bei Patienten ersetzen, die bereit sind, sich dem Verfahren zu unterziehen." Allerdings betonten die Autoren, dass die Patienten unmittelbar nach einer BT-Behandlung und innerhalb der ersten Woche über das Risiko einer Asthmaverschlechterung informiert werden müssen.
Mehrere Faktoren schränkten die Ergebnisse ein, darunter das Fehlen von direkten Vergleichen, so die Forscher. Weitere Begrenzungen waren das Fehlen von Daten über einzelne Patienten und die unterschiedlichen Kriterien für die Patientenauswahl in den verschiedenen Studien, schreiben sie.
Den Autoren zufolge ist BT als Behandlungsoption zur Verbesserung der Symptome bei schwerem Asthma den Biologika nicht unterlegen. Auch in Bezug auf die Verringerung von Exazerbationen und den Einsatz oraler Kortikosteroide sowie die Verbesserung der Lungenfunktion sei BT möglicherweise nicht schlechter als die Biologika, schlussfolgerten sie. Es seien jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, in denen BT und Biomarker untersucht, Kosten-Nutzen-Analysen durchgeführt und direkte Vergleiche mit biologischen Arzneimitteln angestellt würden, fügten sie hinzu.
Dieser Beitrag ist im Original erschienen auf Medscape.com und von Dr. Petra Kittner übersetzt worden.
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