BRCA1-Mutationsträgerinnen: bilaterale Oophorektomie verringert wahrscheinlich nicht das Brustkrebsrisiko

  • Kotsopoulos J & al.
  • Cancer Epidemiol Biomarkers Prev

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Gemäß einer Studie, die 2 komplementäre, gematchte Fall-Kontroll-Analysen verwendete, senkt eine bilaterale Oophorektomie in der Anamnese wahrscheinlich nicht das Risiko von  BRCA1-Mutationsträgerinnen, Brustkrebs zu entwickeln.

Warum das wichtig ist

  • BRCA1-Trägerinnen sind bis zum 75. Lebensjahr einem Lebenszeitrisiko für Brustkrebs von schätzungsweise 60%-70% ausgesetzt.
  • Über den Nutzen der Oophorektomie bei Brustkrebs besteht kein Konsens.
  • Diese Studie legt zwar nahe, dass eine bilaterale Oophorektomie nicht notwendig ist, empfiehlt aber, Frauen ab 35 Jahren den Eingriff anzubieten, um das Risiko für 2 weitere BRCA-bedingte Krebsarten zu senken: Eierstock- und Eileiterkrebs.

Studiendesign

  • Zwei komplementäre, gematchte eingebettete Fall-Kontroll-Analysen bei einer internationalen Population von BRCA1-Trägerinnen, die prospektiv nachbeobachtet wurden:
    • Die erste Analyse beschränkte sich auf 2962 Patientinnen mit bestehender Brustkrebserkrankung (vor Aufnahme in die Studie diagnostiziert) und Kontrollteilnehmerinnen ohne Brustkrebs (n=4358).
    • Die zweite beschränkte sich auf 330 Patientinnen mit Brustkrebs-Neuerkrankung (nach Aufnahme in die Studie diagnostiziert) und Kontrollteilnehmerinnen ohne Brustkrebs (n=1548).
  • Finanzierung: Canadian Cancer Society Research Institute; andere.

Wesentliche Ergebnisse

  • Erste Analyse: Bei den prävalenten Brustkrebsfällen verringerte eine bilaterale Oophorektomie in der Anamnese das Brustkrebsrisiko um 57% (aOR 0,43; P<0,0001), aber in dieser Analyse wurde die Risikoreduktion wahrscheinlich aufgrund der krebsbedingten Testverzerrungen überschätzt.
  • Zweite Analyse: Es gab keinen Zusammenhang zwischen einer bilateralen Oophorektomie und dem Brustkrebsrisiko (aOR 1,21; P=0,26).

Einschränkungen

  • Beobachtungsdesign.