Bestätigt: Blutdrucksenkung kann Demenzrisiko senken
- Univadis
- Clinical Summary
Eine robuste Metaanalyse liefert Evidenz der Klasse I zugunsten einer antihypertensiven Behandlung.
Erkenntnis
- Ältere Patienten mit Hypertonie, deren Blutdruck (BP) wirksam mit Medikamenten behandelt wird, weisen ein geringeres Risiko für das Auftreten einer Demenz auf.
- Die Demenzprävention liefert somit einen weiteren Grund für die Behandlung einer Hypertonie, zusätzlich zur positiven Auswirkung auf das kardiovaskuläre Risiko.
Warum das wichtig ist
- Randomisierte kontrollierte Studien zur Beurteilung von BP-senkenden Wirkstoffen und dem Auftreten von Demenz haben zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen geführt.
- Einige Daten deuten bei Patienten im Alter von > 80 Jahren auf eine U-förmige Beziehung zwischen dem BP und einer Demenz hin, was wiederum zur Vorsicht hinsichtlich einer aggressiven BP-Senkung geführt hat.
- Frühere Metaanalysen arbeiteten mit den Gesamtergebnissen, nicht mit individuellen Patientendaten.
- In dieser Studie wurden die Rohdaten individueller Patienten aus den Studien ADVANCE, HYVET, PROGRESS, SHEP und SYST-EUR gepoolt.
- Dies sind die einzigen 5 Studien, die eine Placebo-Kontrolle mit einschlossen und einen Demenz-Endpunkt untersuchten.
- Ethisch ist eine Wiederholung dieser Studien nicht vertretbar, da inzwischen überzeugend gezeigt wurde, dass die Senkung des Blutdrucks die kardiovaskulären Endpunkte verbessert.
Studiendesign
- Gepoolte Metaanalyse individueller Patientendaten aus 5 randomisierten doppelblinden placebokontrollierten Studien zur antihypertensiven Behandlung (n = 28.008)
- Hauptergebnis: neu auftretende Demenz
- Finanzierung: Keine
Wesentliche Ergebnisse
- Mittleres Alter: 69,1 Jahre
- Mediane Nachbeobachtung: 4,3 Jahre
- Die BP-Senkung mit Antihypertensiva resultierte in:
- einer mittleren Blutdrucksenkung von ~ 10/4 mmHg.
- einem geringeren Demenzrisiko: aOR: 0,87 (95 %-KI: 0,75–0,99).
- Eine stärkere BP-Senkung war mit einer größeren Risikoreduktion assoziiert.
- Alter und Geschlecht veränderten das Risiko nicht.
Einschränkungen
- Behandlungseffekt wurde durch Analysen möglicherweise unterschätzt.
- Keine Daten zum Demenztyp
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