Bessere Lebensqualität unter Olaparib beim metastasierten kastrationsresistenten Prostata-CA
- Michael Simm
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Patienten mit kastrationsresistentem, metastasiertem Prostatakrebs und Veränderungen in Reparaturgenen, deren Erkrankung unter einer Hormontherapie progredient ist, erleiden unter Olaparib im Vergleich zu Enzalutamid oder Abirateron insgesamt weniger Schmerzen und ihre Lebensqualität bleibt besser erhalten.
Hintergrund
In der PROfound-Studie hatten Männer mit metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinomen und Veränderungen in Reparaturgenen, deren Krankheit nach einer Hormonbehandlung progredient war, länger überlebt, wenn sie Olaparib erhielten statt Enzalutamid oder Abiraterone.
Design
Erweiterte Auswertung der randomisierten, kontrollierten Phase-3-Studie PROfound mit den präspezifizierten sekundären Endpunkten Schmerz (Brief Pain Inventory), Lebensqualität (Functional Assessment of Cancer Therapy-Prostate, FACT-P), symptomatische skeletale Ereignisse und Zeit bis zum erstmaligen Gebrauch von Opiaten wegen Krebsschmerzen. Von den beiden Kohorten der PROfound-Studie wird hier lediglich über jene Patienten berichtet, die Veränderungen in den Genen BRCA1, BRCA2, oder ATM hatten (Kohorte A).
Ergebnisse
- In Kohorte A waren 245 Patienten, die – wegen der 2:1-Randomisierung – zu 66 % Olaparib erhalten hatten und zu 34 % Enzalutamid oder Abirateron (Kontrolle). Zum Zeitpunkt des Datenschnitts hatte die mediane Nachverfolgungszeit unter Olaparib 6,2 Monate betragen, und bei der Kontrollgruppe 3,5 Monate.
- Die mediane Zeit bis zur Schmerzprogression war unter Olaparib noch nicht erreicht und signifikant länger als in der Kontrollgruppe (9,9 Monate). Das Chancenverhältnis HR betrug 0,44 (95%-Konfidenzintervall 0,22 – 0,91; P = 0,019).
- Die mediane Zeit bis zum erstmaligen Gebrauch von Opiaten gegen die Krebsschmerzen betrug 18,0 Monate unter Olaparib gegenüber 7,5 Monaten in der Kontrollgruppe (HR 0,61; 95%-KI 0,38 – 0,99; P = 0,044).
- Symptomatische skeletale Ereignisse erlitten 15 versus 23 % der Patienten (HR 0,37; 95%-KI 0,20 – 0,70; P = 0,0013).
- Eine klinisch bedeutsame Verbesserung beim FACT-P erreichten 10 % der Männer unter Olaparib gegenüber 1 % in der Kontrollgruppe (OR 8,32; 95%-KI 1,64 – 151,84; P = 0,0065).
Klinische Bedeutung
Die Verlängerung der Lebenserwartung unter Olaparib geht in dieser Indikation nicht zu Lasten der Lebensqualität, sondern diese wird besser erhalten und die Schmerzlast insgesamt gesenkt.
Finanzierung: AstraZeneca und Merck Sharp & Dohme.
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