Berufsverband der Frauenärzte rät Schwangeren zur gleichzeitigen Impfung gegen COVID-19 und Influenza

  • Andrea Hertlein
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaften

Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Gleiches gilt auch für die saisonale Grippe. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) rät deshalb schwangeren Frauen, sich sowohl gegen COVID-19 als auch gegen Influenza impfen zu lassen. Beide Impfungen könnten beim Gynäkologen gleichzeitig verabreicht werden.

Influenza-Impfung ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel

Eine optimale Immunabwehr gegen Influenza und COVID-19 sind in der Schwangerschaft besonders wichtig. Schwangere Frauen sollten sich daher unbedingt ab der 14. Schwangerschaftswoche gegen Influenza impfen lassen“, betont Christian Albring, Präsident des BVF. Die Impfung müsse in jeder Schwangerschaft wiederholt werden, da die Immunität aus früheren Grippeerkrankungen bzw. –impfungen nicht ausreiche, um die Schwangere und ihr Baby sicher vor der saisonalen Grippe zu schützen.

Wie bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 kann auch eine Infektion mit Influenzaviren in der Schwangerschaft schwerer verlaufen als bei gleichaltrigen, nicht schwangeren Frauen, heißt es in einer Mitteilung des BVF. Das Risiko für Fieber-Attacken und heftigere Lungenentzündungen steige, auch Einweisungen ins Krankenhaus und auf die Intensivstation seien bei Schwangeren häufiger. Zudem erhöht eine Infektion während der Schwangerschaft die Gefahr von Wachstumsverzögerungen sowie von Fehl- oder Frühgeburten.

Kombination von COVID-19- und Influenza-Impfung

Impfungen gegen COVID-19 und Influenza können außerdem ab sofort gleichzeitig erfolgen, wie der BVF unter Berufung auf die Ständige Impfkommission (STIKO) mitteilte. Danach müsse zwischen der COVID-19-Impfung und der Applikation anderer Totimpfstoffe kein Mindestabstand mehr eingehalten werden. „Schwangere, die sich bei ihrer Frauenärztin gegen Grippe impfen lassen wollen, können also am gleichen Tag auch eine Corona-Impfung bekommen“, betont Dr. Albring. Die zweite Impfung gegen COVID-19 würde dann nach vier bis sechs Wochen zum geplanten Zeitpunkt erfolgen. Die Frauenärztinnen und -ärzte seien erleichtert, dass sie den Schwangeren, die sie betreuen, jetzt beide Impfungen anbieten können, so das Fazit des BVF.