Bei Traumapatienten mit unauffälligen Untersuchungsergebnissen und geringem Verletzungsschweregrad bringt ein Abdomen-/Becken-CT wenig zusätzliche Erkenntnisse
- Wasfie T & al.
- Am Surg
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei Traumapatienten lieferte eine CT des Abdomens und des Beckens keine wertvollen traumabezogenen Informationen zu Folgendem:
- Hoher Glasgow Coma Score
- Niedriger Injury Severity Score (≤ 15)
- Körperliche Untersuchung ohne Befunde
- Focused Assessment with Sonography for Trauma(FAST)-Untersuchung ohne Befund
Warum das wichtig ist
- CTs werden unter bestimmten Umständen zu großzügig eingesetzt und haben geringe diagnostische Aussagekraft.
- Eine überflüssige Bildgebung kann die Versorgung verzögern, Ressourcen blockieren sowie Kosten und das Krebsrisiko erhöhen.
Wesentliche Ergebnisse
- Bei 19 Patienten (4,1 %) ergaben sich folgende CT-Befunde:
- 6 zufällig entdeckte Tumore
- 5 vertebrale Kompressionsfrakturen
- 4 Beckenfrakturen
- 1 Leberkontusion
- 1 Verdickung der Darmwand
- 1 Rippenfraktur ohne Dislokation
- 1 Fall von freier Flüssigkeit im Beckenraum
- Keiner der Befunde erforderte eine operative Intervention.
- Länge des Aufenthalts mit positivem CT-Befund vs. ohne CT-Befund (beide p < 0,001):
- Intensivstation: 2 Tage (Standardabweichung [SD]: 4,23 Tage) vs. 0,6 Tage (SD: 1,33 Tage)
- Krankenhaus: 4,47 Tage (SD: 4,08 Tage) vs. 2,4 Tage (SD: 2,00 Tage)
Studiendesign
- Kohortenstudie mit Patienten (n = 461), deren Einlieferung in einem Level-2-Traumazentrum eine Schockraumalarmierung der Stufen Gelb und Rot auslöste, 2017–2019.
- Bei allen fanden eine körperliche Untersuchung und eine FAST-Untersuchung statt, die unauffällig waren, sowie eine CT des Abdomens und des Beckens.
- Endpunkt: CT-Befunde, die das Untersuchungsergebnis des Patienten verändern.
- Finanzierung: Nicht offengelegt
Einschränkungen
- Monozentrische, retrospektive Studie
- Keine Nachbeobachtung nach dem Krankenhausaufenthalt
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