Bedarfsbasierte Präexpositionsprophylaxe wirkt bei Personen ohne HIV ebenso gut wie die tägliche Anwendung

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Erkenntnis

  • Eine bedarfsbasierte orale Präexpositionsprophylaxe (PrEP) scheint zur Verhinderung einer Ansteckung mit bzw. einer Übertragung von HIV-1 ebenso wirksam und gut verträglich zu sein wie Formulierungen zur täglichen Anwendung.

Warum das wichtig ist

  • Das Angebot einer Alternative zur täglichen PrEP-Anwendung kann bei Risikopatienten die Einleitung und Kontinuität verbessern.

Wesentliche Ergebnisse

  • 3056/3065 Teilnehmer; medianes Alter: 36 Jahre (Interquartilbereich [IQR]: 29–43 Jahre); mediane Nachbeobachtung: 22,1 Monate (IQR: 15,9–29,7 Monate).
  • 56,0 % (1712) mit PrEP-Erfahrung; 98,7 % (3016) Männer, die Sex mit Männern haben.
  • 50,5 % (1540) entschieden sich für eine tägliche PrEP, 49,5 % (1509) für eine bedarfsbasierte PrEP.
  • 43,6 % (671/1540) wechselten zur bedarfsbasierten PrEP, 38,8 % (586/1509) wechselten zur täglichen PrEP.
  • HIV-1-Durchbruchsinfektionen: n = 6 (3 unter täglicher PrEP, 3 unter bedarfsbasierter PrEP).
  • HIV-1-Inzidenz insgesamt: 1,1 (95%-KI: 0,4–2,3) Fälle pro 1000 Personenjahre.
    • Etwa 361 HIV-1-Infektionen (95%-KI: 195–609) wurden verhindert.
  • Insgesamt 91,5 % (8339) Geschlechtsakte wurden durch eine tägliche PrEP und 78,4 % (6875) durch eine bedarfsbasierte PrEP abgedeckt (p < 0,001).
  • Adhärenz: 97,5 % (14.833/17.883) Geschlechtsakte.
  • Arzneimittelbedingte unerwünschte Ereignisse: tägliche PrEP (5,93 Ereignisse pro 100 Personenjahre) im Vergleich zur bedarfsbasierten PrEP (7,42 Ereignisse pro 100 Personenjahre); Inzidenzratenverhältnis: 0,80 (95%-KI: 0,65–0,99).

Studiendesign

  • Prospektive beobachtende Kohortenstudie zur Beurteilung der Wirksamkeit, Adhärenz und Sicherheit einer PrEP bei französischen Erwachsenen ohne HIV mit Formulierungen zur täglichen oder bedarfsbasierten Anwendung.
  • Finanzierung: ANRS / Maladies Infectieuses Emergentes, Gilead Sciences und andere Sponsoren.

Einschränkungen

  • Kein direkter Vergleich bzw. keine Schlussfolgerung bezüglich der täglichen im Vergleich zur bedarfsbasierten PrEP.
  • Wirksamkeit und Verträglichkeit werden überschätzt.
  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit.