Barmer: Digitale Unterstützung bei Arzneimiiteltherapie überlebenswichtig
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Berlin (pag) – Die Arzneimitteltherapie ist in Deutschland so komplex wie niemals zuvor. Ohne digitale Hilfe kann sie nicht ausreichend sicher sein. Diese Botschaft verkündet die Barmer bei der Vorstellung ihres neues Arzneimittelreports.
Der Report analysiert die Arzneimitteltherapie von Versicherten ab dem Alter von 40 Jahren für einen Zeitraum von zehn Jahren. Demnach werden je Versicherten im Schnitt 37 Diagnosen innerhalb einer Lebensdekade dokumentiert. Patientinnen und Patienten bekommen etwa 20 Wirkstoffe verordnet, bei Menschen ab 80 Jahren sind es sogar eineinhalbmal so viele. In dieser Zeit besucht eine Patientin oder ein Patient im Schnitt rund 21 Arztpraxen.
Für Ärztinnen und Ärzte sei es angesichts der Komplexität der Arzneimitteltherapie kaum möglich, den Überblick zu behalten und Medikationsrisiken einzuschätzen, ist Kassenchef Prof. Christoph Straub überzeugt. „Um alles zu dokumentieren, ist eine digitale Unterstützung unabdingbar.“ Eine aussagekräftige und aktuelle Dokumentation sei für Millionen Patientinnen und Patienten überlebenswichtig.
Diese Einschätzung teilt auch der Autor des Reports, Prof. Daniel Grandt, denn Versicherte der Barmer haben im Jahr 2020 knapp 1.900 verschiedene Wirkstoffe verordnet bekommen. Sie wurden mit fast 460.000 verschiedenen Kombinationen aus zwei Arzneimitteln behandelt. „Kein Arzt kann ohne elektronische Unterstützung die Sicherheit all dieser Kombinationen beurteilen“, sagt der Chefarzt am Klinikum Saarbrücken.
Straub verlangt einen automatischen digitalen Vorgang, der die notwendigen Informationen speichert, damit sie Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken sektorenübergreifend zur Verfügung stehen. Andernfalls erfordere eine umfassende manuelle Dokumentation 3,7 Millionen Stunden zusätzlicher ärztlicher Arbeit jedes Jahr, heißt es im Report. Dies entspreche mehr als 2.200 Vollzeitstellen.
Den Report finden Sie hier.
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