Bakterielle Meningitis im Säuglingsalter hat dauerhafte Auswirkungen

  • Snoek L & al.
  • Lancet Child Adolesc Health

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine bakterielle Meningitis im Säuglingsalter (vor dem Alter von 1 Jahr) ging mit erhöhten langfristigen Risiken für Mortalität und neurologische Entwicklungsstörungen einher, die bis in die Jugend Bestand hatten.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der langfristigen Nachbeobachtung und Unterstützung.

Wesentliche Ergebnisse

  • Medianes Alter bei Diagnose:
    • 2,8 Monate in Dänemark
    • 4,3 Monate in den Niederlanden
  • 3-Monats-Mortalität mit vs. ohne bakterielle Meningitis:
    • 3,9 % vs. 0,0 % in Dänemark (p < 0,0001)
    • 5,9 % vs. 0,1 % in den Niederlanden (p < 0,0001)
  • Die Mortalitätsrate blieb bis zum Alter von 10 Jahren erhöht.
  • Gegenüber der Vergleichsgruppe wiesen die Überlebenden der bakteriellen Meningitis im Alter von 10 Jahren ein erhöhtes Risiko für mittelschwere/schwere neurologische Entwicklungsstörungen auf:
    • Risikoverhältnis: 5,0 (95 %-KI: 3,5–7,1) in Dänemark
    • Risikoverhältnis: 4,9 (95 %-KI: 4,0–6,2) in den Niederlanden
  • Das Risiko war besonders hoch, wenn die Meningitis durch Pneumokokken und Streptokokken der Gruppe B verursacht wurde.
  • Bei den dänischen Überlebenden wurde nach 10 Jahren eine erhöhte Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgungsleistungen beobachtet:
    • Ambulante Klinikbesuche: Ratenverhältnis: 4,5 (95 %-KI: 3,9–5,2)
    • Krankenhauseinweisungen: Ratenverhältnis: 4,1 (95 %-KI: 3,6–4,7)

Studiendesign

  • Dänische und niederländische landesweite Kohortenstudie mit aufeinander abgestimmten Teilnehmenden:
    • 3.862 Säuglinge mit bakterieller Meningitis (mediane Nachbeobachtung: 12 bzw. 16 Jahre)
    • 22.127 Säuglinge ohne bakterielle Meningitis
  • Wichtigste Ergebnisse: Mortalität, neurologische Entwicklungsstörungen und Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgungsleistungen
  • Finanzierung: Bill & Melinda Gates Foundation

Einschränkungen

  • Es wurden nur neurologische Entwicklungsstörungen erfasst, die eine klinische Versorgung erforderten.
  • Die Inanspruchnahme von Gesundheitsversorgungsleistungen wurde potenziell unterschätzt.
  • Die Verallgemeinerbarkeit ist unbekannt.