Auswirkung der Chemoprophylaxe auf Ergebnisse bei Malaria-infizierten Rückreisenden

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine Malaria-Chemoprophylaxe, insbesondere mit Doxycyclin, Mefloquin, Chloroquin oder Chloroquin-Proguanil, kann das Einsetzen der Symptome einer Infektion mit Plasmodium vivax (P. vivax) und Plasmodium ovale (P. ovale) verzögern.

Warum das wichtig ist

  • Für die Gebiete, in denen die Spezies P. falciparum, P. vivax oder P. ovale vorkommen, sollte eine Umstellung der Antimalaria-Chemoprophylaxe auf hypnozoitozid wirkende Chemoprophylaxe-Alternativen, die gegen die in Erythrozyten und der Leber residierenden Parasitenstadien wirken, erwogen werden.

Wesentliche Ergebnisse

  • 247 Fälle von Infektionen mit P. vivax, 615 Fälle mit P. ovale:
    • 75 % der Fälle mit P. vivax und 83 % der Fälle mit P. ovale waren nicht schwer und ohne Erbrechen.
    • 3 % (n = 7) der Fälle mit P. vivax und 1 % (n = 8) der Fälle mit P. ovale berichteten über eine schwere Anämie, neurologische Symptome, Ikterus, Schock und Azidose.
    • 1 Todesfall mit einer P.-ovale-Infektion
  • Chemoprophylaxe, Compliance:
    • P. vivax: 30 % wendeten eine Chemoprophylaxe an, 59 % waren therapietreu.
    • P. ovale: 47 % wendeten eine Chemoprophylaxe an, 56 % waren therapietreu.
  • 31 % (8/64) der Infektionen mit P. vivax und 10 % (10/227) mit P. ovale traten trotz absoluter Therapietreue auf.
  • Verzögertes Einsetzen der Symptome (60 Tage):
    • P. vivax: aOR: 2,91; p = 0,02
    • P. ovale: aOR: 2,28; p < 0,001
  • Verzögertes Einsetzen der Symptome (60 Tage), Wirkstoffe gegen im Blut residierende Parasitenstadien (Doxycyclin, Mefloquin, Chloroquin, Chloroquin-Proguanil):
    • P. vivax: aOR: 3,54; p = 0,02
    • P. ovale: aOR: 2,98; p < 0,001

Studiendesign

  • Verschachtelte Fall-Kontroll-Studie zur Beurteilung der Ergebnisse und der Auswirkungen einer Chemoprophylaxe gegen durch P. vivax und P. ovale verursachte Malaria bei französischen Reisenden, die aus Malaria-endemischen Gebieten zurückkehrten (2006–2017)
  • Finanzierung: Französische Gesundheitsbehörde Santé Publique France

Einschränkungen

  • Fehlende Daten
  • Mögliche Unterschätzung der Fallzahlen
  • Retrospektive Studie, Verzerrungen durch Berichterstattung
  • Allgemeine Adhärenz unbekannt