ATS 2019—Übermäßiger Gebrauch und Missbrauch von inhalativen Kortikosteroiden kommen bei COPD häufig vor
- Univadis
- Conference Report
Erkenntnis
- Fast ein Drittel der Patienten mit COPD, aber ohne Exazerbationen in der Krankengeschichte verwendet inhalative Kortikosteroide (IKS) zu häufig, und zwar besonders jene mit mehr Hausarztbesuchen oder stärkerer Obstruktion der Atemwege.
Warum das wichtig ist
- Die Richtlinien für eine Behandlung mit IKS haben sich von 2011 bis 2017 geändert und möglicherweise Unsicherheiten bezüglich der Indikationen geschaffen; eine übermäßige Behandlung mit IKS steigert das Risiko einer Lungenentzündung, hat aber nur einen geringen Nutzen.
Studiendesign
- Querschnittsstudie an 25.814 Veteranen mit COPD, die innerhalb eines Jahres ab dem 16.9.2016 mind. zwei IKS-Rezepte ohne passende Indikation eingelöst hatten.
- Die Patienten wurden unlängst stationär/ambulant wegen COPD behandelt und einer Spirometrie unterzogen.
- Ausgeschlossen wurden Patienten mit Asthma oder mind. einer Exazerbation in stationärer bzw. mind. zwei Exazerbationen in ambulanter Behandlung innerhalb des vergangenen Jahres.
- Beteiligt waren 15 VA-Kliniken und 100 Hausarztpraxen in den USA.
- Finanzierung: National Institutes of Health und das US-amerikanische Kriegsveteranenministerium.
Wesentliche Ergebnisse
- 29,5 Prozent der Patienten mit einer Atemwegsobstruktion (AWO) (n = 16.452) machten zu häufig von IKS Gebrauch; 70,5 Prozent setzten keine IKS ein.
- Das Risiko einer übermäßigen Verwendung von IKS erhöhte sich mit jedem Hausarztbesuch im vergangenen Jahr (Prävalenzverhältnis [PR]: 1,06; 95%-KI: 1,04–1,09) und mit jeder Abnahme der FEV1 um 10 Punkte (PR: 1,20; 95%-KI: 1,16–1,23) nach Bereinigung um demografische Merkmale, inhalative Medikamente, Komorbiditäten und Fahrweg zur Klinik.
- 14,2 Prozent der Patienten ohne AWO (n = 9362) missbrauchten IKS.
- Ein größeres Risiko eines IKS-Missbrauchs wird mit Adipositas, Drogenmissbrauch und einer höheren FEV1 assoziiert.
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