Asthma: Auch Interleukin 33 scheint als therapeutischer Angriffspunkt erfolgversprechend
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
In einer Phase-2-Studie von 12 Wochen Dauer hat sich der Interleukin-33-Hemmer Itepekimab als wirksam bei der Kontrolle schweren Asthmas erwiesen. Er war aber nicht besser als Dupilumab und die Kombination aus beiden Wirkstoffen nicht wirksamer als Placebo.
Hintergrund
Gegen schwere Formen von Asthma, die durch eine Typ-2-Entzündung hervorgerufen werden, kommen zunehmend monoklonale Antikörper zum Einsatz, die IgE, die Interleukine 4 und 13, oder Interleukin 5 angreifen. Dennoch werden nach Meinung der Autoren neue Ziele gebraucht. Sie haben dazu Itepekimab erprobt, der an einem vorgeschalteten Punkt der involvierten Signalwege angreift, dem Interleukin 33. Als Alarmin gehört es zu jenen endogenen Molekülen, die nach einer Gewebeverletzung als Gefahrensignal fungieren und eine Entzündungsreaktion auslösen.
Design
Phase-2-Studie mit 296 Patienten mit seit mindestens 12 Monaten anhaltendem moderatem bis schwerem Asthma. Das durchschnittliche Alter betrug 49,1 Jahre, der Frauenanteil 64 %, alle nahmen seit mindestens 3 Monaten lang-wirkende Beta-Agonisten (LABA), 33 % mittlere Dosen und 66 % hohe Dosen an inhalativen Glukokortikoiden. Während diese Therapie zunächst fortgeführt wurde, erfolgte eine Randomisierung auf die zweiwöchentliche, subkutane Gabe von:
- Itepekimab 300 mg,
- Itepekimab plus Dupilumab, jeweils 300 mg,
- Dupilumab 300 mg, oder
- Placebo.
Nach 4 Wochen wurden die LABA abgesetzt und die Glukokortikoide zwischen Woche 6 und 9 ausgeschlichen. Primäres Studienziel waren Ereignisse, die einen Verlust der Asthma-Kontrolle anzeigten über 12 Wochen im Vergleich zu Placebo.
Ergebnisse
- Ereignisse, die eine Verlust der Asthma-Kontrolle anzeigten, gab es bei 22 % der Patienten unter Itepekimab, 27 % unter der Kombinationstherapie, 19 % unter Dupilumab und bei 41 % unter Placebo.
- Die Chancenverhältnisse OR mit 95%-Konfidenzintervallen betrugen:
- Itepekimab 0,42 (0,20 – 0,88; P = 0,02),
- Kombination 0,52 (0,26 – 1,06; P = 0,07),
- Dupilumab 0,33 (0,15 – 0,70; P nicht bestimmt).
- Veränderung der präbronchodilatorischen Einsekundenkapazität (L) im Vergleich zu Placebo:
- Itepekimab 0,14 (0,01 – 0,27)
- Kombination 0,10 (-0,03 bis 0,23)
- Dupilumab 0,16 (0,03 – 0,29)
Klinische Bedeutung
Diese Phase-2-Studie deutet darauf hin, dass die Hemmung eines vorgelagerten Kontrollpunktes der Asthma-Signalwege (Interleukin 33) durch Itepekimab ähnlich wirksam sein könnte, wie die Hemmung von Interleukin 4 und 13 durch Dupilumab. Die Kombination aus beiden Wirkstoffen war jedoch nicht signifikant wirksamer als Placebo, und die Studiendauer zu kurz, um weiter reichende Schlüsse ziehen zu können.
Finanzierung: Sanofi and Regeneron Pharmaceuticals.
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