ASH 2022 – Eine Tablette die "Zukunft" bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie?
- Univadis
- Conference Report
Erkenntnis
- Eine orale Monotherapie mit Iptacopan erwies sich bei Patienten mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) und Restanämie gegenüber intravenösen Anti-C5-Antikörpern überlegen.
- Iptacopan kann eine die Praxis verändernde ambulante Behandlung für suboptimale Responder auf die Standardbehandlung (SoC) darstellen und möglicherweise eine bevorzugte Behandlungsoption für alle Patienten mit hämolytischer PNH werden.
Warum das wichtig ist
- Monoklonale Anti-C5-Antikörper (Eculizumab, Ravulizumab), die SoC-Therapie für PNH-Patienten, kontrollieren die intravaskuläre, jedoch nicht die extravaskuläre Hämolyse.
- Bis zu zwei Drittel der Patienten bleiben trotz der Behandlung anämisch, einige davon sind transfusionsabhängig.
- Iptacopan, ein selektiver Faktor-B-Inhibitor, zielt auf den proximalen Komplementweg ab und kann somit sowohl die intra- als auch die extravaskuläre Hämolyse kontrollieren.
Studiendesign
- In die Phase-III-Studie APPLY-PNH wurden 97 erwachsene PNH-Patienten mit klinisch signifikanter extravaskulärer Hämolyse trotz SoC-Therapie aufgenommen.
- Die Patienten wurden randomisiert (8 : 5) und erhielten für 24 Wochen orales Iptacopan (200 mg, zweimal täglich) oder intravenösen Anti-C5 (wie vor der Randomisierung).
- Der primäre Endpunkt war das hämatologische Ansprechen, definiert sowohl als Anstieg des Baseline-Hämoglobin(Hb)-Spiegels auf ≥ 2 g/dl als auch als Hb-Spiegel von ≥ 12 g/dl ohne Transfusion roter Blutkörperchen.
Wesentliche Ergebnisse
- Iptacopan war hinsichtlich Folgendem der SoC überlegen:
- hämatologisches Ansprechen (geschätzter Anteil der Patienten mit einem Anstieg des Hb-Spiegels auf ≥ 2 g/dl: 82,3 % vs. 2,0 %; Differenz: 80,3 % [95 %-KI: 71,3–87,6]; p < 0,0001) und geschätzter Anteil der Patienten mit einem Hb-Spiegel von ≥ 12 g/dl: 68,8 % vs. 1,8 %; Differenz: 67,0 % [95 %-KI: 56,3–76,9]; p < 0,0001)
- Transfusions-Unabhängigkeit (96,4 % vs. 26,1 %; Differenz: 70,3 % [95 %-KI: 52,6–84,9]; p < 0,0001)
- annualisierte Rate der klinischen Durchbruchhämolyse (Ratenverhältnis: 0,10 [95 %-KI: 0,02–0,61]; p = 0,0118)
- Ein klinisch bedeutsamer Anstieg des mit Iptacopan erzielten Hb-Spiegels war mit einer Verringerung der von den Patienten angegebenen Fatigue-Scores assoziiert.
- Die Iptacopan-Monotherapie war gut verträglich und sicher. Eine Patientin hatte eine schwerwiegende transitorische ischämische Attacke, die als nicht-behandlungsassoziiert angesehen wurde, und erhielt das Medikament weiterhin. Eine Patientin brach die Behandlung aufgrund einer Schwangerschaft ab.
Finanzierung
- Novartis
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