ASH 2020 – Hämatologische Malignome: prophylaktische Tranexamsäure ist nicht nützlich
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Prophylaktische Tranexamsäure, die zusammen mit Thrombozytentransfusionen verabreicht wird, verringert keine Blutungen bei Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen und schwerer Thrombozytopenie.
Warum das wichtig ist
- Obwohl die antifibrinolytische Therapie in verschiedenen klinischen Szenarien Blutungen und den Transfusionsbedarf reduziert, ist die Evidenz hinsichtlich ihres Nutzens für eine therapieinduzierte Thrombozytopenie bei hämatologischen Malignomen begrenzt.
Studiendesign
- Die A-TREAT-Studie: 330 Patienten wurden randomisiert entweder Tranexamsäure oder Placebo zugeteilt.
- Die Randomisierung erfolgte stratifiziert nach Ort und Therapie: Chemotherapie, allogene Transplantation oder autologe Transplantation.
- Finanzierung: University of Washington; National Heart, Lung, and Blood Institute.
Wesentliche Ergebnisse
- Das Risiko (OR) für Blutungen gemäß WHO-Grad 2+ unter Tranexamsäure gegenüber Placebo war wie folgt:
- Gesamtkohorte: 0,86.
- Untergruppe mit allogener Transplantation: 0,94.
- Untergruppe mit autologer Transplantation: 0,71.
- Untergruppe mit Chemotherapie: 0,84.
- Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der mittleren Anzahl der Transfusionen (Unterschied 0,1; 95% KI -1,9 bis 2) oder der Anzahl der Tage ohne Blutung Grad 2+ (Unterschied 0,1; 95% KI -1,4 bis 1,5) festgestellt.
- In der Tranexamsäure-Gruppe erlebten signifikant mehr Patienten thrombotische Ereignisse als in der Placebo-Gruppe (19,5% vs. 11%).
- Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich:
- Venös-okklusiver Erkrankung nach 30 Tagen (1,8% vs. 1,2%);
- Gesamtmortalität nach 30 Tagen (2,4% vs. 3%); oder
- Gesamtmortalität nach 100 Tagen (11,5% vs. 11,5%).
- Nach 120 Tagen zeigten sich in keiner der Gruppen Todesfälle aufgrund thrombotischer Ereignisse.
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