ASCO 2021 — Videoassistierte Lobektomie ist offener Operation bei Patienten mit Lungenkarzinom im Frühstadium überlegen
- Petra Kittner
- Conference Report
Erkenntnis
- Die VIOLET-Studie mit mehr als 500 Patienten mit Lungenkarzinom im Frühstadium hat gezeigt, dass die videoassistierte Lobektomie dem offenen Verfahren in Bezug auf Schmerzen überlegen ist, während zahlreiche Parameter für die onkologische Qualität nach Entlassung keinen signifikanten Unterschied zeigten.
Warum das wichtig ist
- Ein minimal-invasiver Ansatz zur Lobektomie bei Lungenkarzinom im Frühstadium ist weit verbreitet, aber es gibt nur begrenzte Informationen über Sicherheit, Wirksamkeit und onkologische 1-Jahres-Ergebnisse aus randomisierten kontrollierten Studien (RCTs).
Studiendesign
- VIOLET ist eine parallelarmige RCT, die in 9 Zentren in UK durchgeführt wurde.
- 503 Teilnehmer mit bekanntem oder vermutetem Lungenkarzinom (cT1-3, N0-1 und M0) wurden randomisiert einer videoassistierten (VATS) oder offenen Lobektomie zugeteilt.
- Primäres Outcome war der physische Funktionsscore nach 5 Wochen, sekundäre Endpunkte waren Schmerzen und die Dauer des Klinikaufenthaltes als Marker für Wirksamkeit und verschiedene Messwerte für die onkologische Qualität.
- Über die Ergebnisse im Krankenhaus wurde bereits berichtet.
- Finanzierung: UK National Institute of Healthcare Research.
Wesentliche Ergebnisse
- Die physische Funktion nahm in beiden Gruppen ab, jedoch stärker nach offener Lobektomie. Nach 5 Wochen war der mittlere Unterschied 4,65 Punkte zugunsten von VATS (p=0,009).
- Patienten, die der VATS zugewiesen wurden, empfanden weniger Schmerzen mit einer mittleren Differenz auf der visuellen Analogskala von -0,54 (95% KI -0,99 bis -0,10).
- Die Verwendung von Analgetika war niedriger in der VATS-Gruppe (mittleres Verhältnis 0,90; 95% KI 0,80-1,01).
- Anhaltende Schmerzen (d.h. Analgetika für mehr als 5 Wochen nach der Operation erforderlich) wurden bei 59,6% der VATS-Patienten gegenüber 72,3% bei offener Lobektomie festgestellt.
- Wiederaufnahmen nach Entlassung kamen bei 29,0 bzw. 35,9% der Fälle vor.
- Schwere unerwünschte Ereignisse nach Entlassung zeigten sich bei 30,7% vs. 37,8% (p=0,053), ein Unterschied, der auf geringere hämatologische, kardiologiosche und gastrointestinale Komplikationen zurückzuführen ist.
- Kein signifikanter Unterschied in Parametern der onkologischen Qualität wie Häufigkeit und Dauer bis zur adjuvanten Behandlung, Rezidiv, PFS und OS.
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