Einer neuen Studie zufolge kann mindestens ein Viertel der klinisch relevanten antibiotika-resistenten Krankheitserreger seine Resistenzgene direkt an andere Bakterien weitergeben.
Die Forscher erhielten 219 klinische Isolate von Escherichia coli, die alle beta-laktamase-resistent waren. Durch Messung der Plasmidkonjugationsrate - sowohl mit als auch ohne Beta-Lactamase-Antibiotika - zeigten sie, dass diese Antibiotika, mit Ausnahme eines Ausreißers, die Rate des Resistenz-Austausches nicht erhöhen. Die Forscher stellten zudem fest, dass mehr als 25 Prozent der untersuchten Erreger-Stämme in der Lage sind, ihre Resistenz mit einer für den Nachweis ausreichenden Geschwindigkeit zu teilen.
"Wir waren überrascht, dass die Rate so hoch war", sagte Studienautor Lingchong You. "Natürlich fördern Antibiotika die Ausbreitung von Resistenzen, aber unsere Studie zeigt, dass dies in erster Linie durch selektive Populationsdynamik und nicht durch eine erhöhte Plasmidkonjugations-Rate erfolgt.“
Die Forscher verwendeten eine neue Hochdurchsatzmethode, um die Rate zu messen, mit der Bakterien Resistenz-Gene austauschen. Die Geschwindigkeit und die Fähigkeit, einen Großteil des Prozesses zu automatisieren, könnten neue Erkenntnisse dazu ermöglichen, welche Variablen die Übertragungsraten beeinflussen; sie könnten so dazu beitragen, die Resistenzausbreitung bei bestimmten humanen Krankheitserregern zu verlangsamen oder sogar umzukehren, so die Forscher.
Die Studie erscheint in der Zeitschrift „Science Advances“.
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