Alkoholische Kardiomyopathie: Was wir wissen und was nicht

  • Andersson C & al.
  • Circ Heart Fail
  • 20.05.2022

  • von Jenny Blair, MD
  • Clinical Essentials
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Erkenntnis

  • Die Diagnose einer alkoholischen Kardiomyopathie zu stellen könnte bedeuten, einen wichtigeren beitragenden Faktor übersehen zu haben.
  • Die Wissenschaft liefert keine klare Aussage darüber, ob Menschen mit Herzinsuffizienz (HI) vollständig mit Alkoholkonsum aufhören müssen.

Warum das wichtig ist

  • Alkohol gilt als eine der Hauptursachen für eine dilatative Kardiomyopathie (DCM).
    • Die Beweislage hierfür ist jedoch mager.
  • Die alkoholische Kardiomyopathie (AKM) ist eine Ausschlussdiagnose und von einer DCM nicht unterscheidbar.
  • Es besteht ein U-förmiger Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und dem Risiko für HI.

Wesentliche Ergebnisse

  • Alkohol ist in großen Mengen kardiotoxisch und kann zu einer neu auftretenden Kardiomyopathie beitragen.
  • Noch unklar sind jedoch folgende Punkte:
    • Die Alkoholmenge, die Herzerkrankungen verursacht.
    • Ob die Auswirkungen auf Hypertonie oder Lebererkrankungen zurückzuführen sind.
    • Die Rolle der Genetik.
    • Ob Abstinenz die Ergebnisse bei nicht-alkoholbedingter HI verbessert oder eine alkoholische Kardiomyopathie reversibel macht.
  • Erforderlich sind Studien:
    • Zu genetischen vs. anderen beitragenden Faktoren, z. B. Mangelernährung, Art des Alkohols und sozioökonomischer Status.
    • Zur Klärung, ob eine konventionelle HI-Therapie eine neu auftretende HI oder die Progression einer AKM verhindern oder behandeln kann.

Studiendesign

  • Review über den aktuellen Wissenstand zur Epidemiologie der AKM und die Rolle von Alkohol bei nicht-alkoholbedingter HI
  • Die Autoren diskutieren die Evidenz für und gegen Alkohol als häufige Ursache für Kardiomyopathie und HI.
  • Finanzierung: Keine

Einschränkungen

  • Nicht-systematische Literaturrecherche, vorbehaltlich möglicher Verzerrungen und Lücken in der Literatursuchstrategie