Akute Lungenembolie: danach oft lange Angst und Depression
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bis zu 2 Jahre nach einer Krankenhausaufnahme wegen akuter Lungenembolie (LE) leidet jeder 5. Patient an Angst- und/oder Depressionssymptomen.
- Zu den Risikofaktoren gehören Depressionen in der Vorgeschichte, eine Hoch-Risiko-LE, eine geringe Sauerstoffsättigung bei der Aufnahme und eine anhaltende Dyspnoe.
Warum das wichtig ist
- Die hohe Prävalenz von Angst und Depressionen deutet darauf hin, dass eine sorgfältige Überwachung der psychischen Gesundheit der Patienten bis zu 2 Jahre nach einer akuten LE gerechtfertigt ist.
Studiendesign
- Prospektive Kohortenstudie namens Lungenembolie Augsburg (n = 297), durchgeführt am Universitätsklinikum Augsburg, Deutschland.
- Die Kohorte wurde 3, 6, 12 und 24 Monate nach einer durch eine akute LE bedingten Krankenhausaufnahme auf Depressions- und Angstsymptome untersucht.
- Angst und Depression wurden anhand der Hospital Anxiety and Depression Scale beurteilt. Als Cutoff wurde jeweils ein Score von ≥ 8 Punkten angesetzt.
- Soziodemografische und klinische Risikofaktoren wurden ebenfalls untersucht.
- Finanzierung: Keine
Wesentliche Ergebnisse
- Das Durchschnittsalter der Kohorte lag bei 64 Jahren (Interquartilsbereich: 55–74 Jahre), und 55,6 % waren männlich.
- 9 % wiesen zur Baseline eine rezidivierende LE auf, 10,8 % eine Vorgeschichte mit Depressionen und 53 % ein hohes Risiko für einen LE-bedingten Tod (Score von ≥ 1 im Simplified Pulmonary Embolism Severity Index [sPESI]).
- 3 Monate nach einer akuten LE zeigten 23,1 % Depressionen und 21,6 % Angstsymptome.
- 2 Jahre nach einer akuten LE sank die Prävalenz von Depressionen auf 19 %, während die Prävalenz der Angst auf 24 % anstieg.
- Risikofaktoren für Depression nach 3 Monaten:
- Alter (p = 0,012)
- Dauer des Krankenhausaufenthalts (p = 0,012)
- sPESI von ≥ 1 (p = 0,026)
- Depression in der Vorgeschichte (p < 0,001)
- Sauerstoffsättigung von < 90 % bei der Aufnahme (p = 0,006)
- Risikofaktor für Angst nach 3 Monaten:
- Dauer des Krankenhausaufenthalts (p = 0,031)
- Eine anhaltende Dyspnoe und Einschränkungen der Alltagsaktivitäten waren unabhängige Risikofaktoren für Depression (jeweils p < 0,001) und Angst (jeweils p < 0,001).
Einschränkungen
- Mit 41 % niedrige Umfrage-Antwortrate
- Monozentrische Studie
- Beobachtungsstudie
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