Aktualisierte Empfehlungen der American Society of Clinical Oncology für Eierstockkrebs
- Helga Gutz
- Clinical Summary
Die American Society of Clinical Oncology hat ihre Empfehlungen zu Poly(Adenosindiphosphat-Ribose)-Polymerase-Inhibitoren (PARPis) für die Behandlung von Patientinnen mit Ovarialkarzinom aktualisiert.
Zur Aktualisierung der Empfehlungen überprüfte das Gremium die Gesamtüberlebensergebnisse von ATHENA-MONO und die Berichte über ARIEL4, SOLO3, ENGOT-OV16/NOVA sowie die neue Fachinformation für Niraparib.
Neu diagnostiziertes Ovarialkarzinom
Patientinnen mit neu diagnostiziertem epithelialem Ovarialkarzinom im Stadium III-IV, die vollständig oder teilweise auf eine platinbasierte Chemotherapie in der Erstlinie ansprechen, sollten bei hochgradig seröser/endometrioider Erkrankung eine PARPi-Erhaltungstherapie bekommen. Olaparib, Niraparib oder Rucaparib sollte Patientinnen mit Keimbahn- oder somatischen pathogenen oder wahrscheinlich pathogenen Varianten des Brustkrebsgens (BRCA)1/2 angeboten werden.
Eine längere Behandlungsdauer könnte nach Abwägung der Risiken bei ausgewählten Personen erwogen werden. Für Patientinnen mit einer homologen Rekombinationsdefizienz, die mit zugelassenen diagnostischen Begleittests festgestellt wurde, sind Rucaparib und Niraparib Optionen. Niraparib oder Rucaparib können für nicht-BRCA-mutierte/homologe Rekombinationsdefizienz-negative Patientinnen angeboten werden.
Rezidivierendes Ovarialkarzinom
Die Erhaltungstherapie mit PARPi-Monotherapie (Olaparib, Rucaparib und Niraparib) kann Patientinnen angeboten werden, die noch kein PARPi erhalten haben und die auf eine platinbasierte Therapie angesprochen haben, unabhängig vom BRCA-Status; die Behandlung wird fortgesetzt bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zum Auftreten von Toxizität trotz Dosisreduzierung und bestmöglicher unterstützender Maßnahmen. Eine Erhaltungstherapie mit Niraparib kann nach sorgfältiger Abwägung des potenziellen Nutzens für das progressionsfreie Überleben gegenüber einer möglichen Verschlechterung des Gesamtüberlebens bei Patientinnen ohne Keimbahn- oder somatische BRCA-Mutation erwogen werden.
Eine PARPi-Monotherapie sollte Patientinnen nicht routinemäßig zur Behandlung rezidivierender platinsensitiver Erkrankungen angeboten werden. Jede Entscheidung für eine PARPi-Behandlung in ausgewählten Populationen (BRCA-Mutation, keine vorherige PARPi-Anwendung, platinsensitiv, fortgeschrittene Behandlungslinien) sollte auf einer individuellen Bewertung der Risiken, des Nutzens und der Präferenzen durch Patientin und Anbieter beruhen.
Eine PARPi-Monotherapie wird für die Behandlung von Patientinnen mit BRCA-Wildtyp oder platinresistenter rezidivierender Erkrankung nicht empfohlen.
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