AHA 2018: Dapagliflozin senkt Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz

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Erkenntnis

  • Dapagliflozin senkt das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und entweder bestehenden atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankungen oder einem entsprechenden Risiko.

Warum das wichtig ist

  • Patienten mit Typ-2-Diabetes unterliegen einem hohen Risiko von atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankungen und Herzinsuffizienz.
  • In früheren Studien konnten mit Dapagliflozin, einem selektiven SGLT-2-Hemmer (Sodium-Glucose Linked Transporter 2), die kardiovaskulären und renalen Ereignisse von Patienten mit bekannter atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankung zur Sekundärprävention reduziert werden.

Studiendesign

  • Nach dem Zufallsprinzip aufgeteilte Patienten mit Typ-2-Diabetes, die eine atherosklerotische -kardiovaskuläre-Erkrankung oder einentsprechendes Risiko aufwiesen, erhielten entweder Dapagliflozin oder ein Placebo.
  • Das primäre Sicherheitsergebnis war eine Kombination aus schweren kardiovaskulären Komplikationen (MACE), die per Definition kardiovaskuläre Todesfälle, Myokardinfarkte und ischämische Schlaganfälle umfassten.

Wesentliche Ergebnisse

  • 17.160 Patienten, darunter 10.186 ohne atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankung, wurden im Mittel über 4,2 Jahre beobachtet.
  • In der primären Sicherheitsanalyse war Dapagliflozin gegenüber dem Placebo im Hinblick auf MACE nicht unterlegen (p < 0,001).
  • Dapagliflozin senkte die MACE-Rate allerdings nicht; HR (95%-KI): 0,93 (0,84–1,03; p = 0,17). 
  • Dapagliflozin führte zu einer niedrigeren Rate an Krankenhauseinweisungen wegen Herzinsuffizienz; HR (95%-KI): 0,73 (0,61–0,88; p = 0,005). 
  • Dapagliflozin wurde mit höheren Raten an diabetischer Ketoazidose (p = 0,02) und Genitalinfektionen, die zu einem Abbruch der Behandlung führten oder als ernste unerwünschte Ereignisse galten, assoziiert (p < 0,001).

Einschränkungen

  • Aufgrund der großen Studienpopulation besteht die Möglichkeit, dass bei einigen Patienten eine nicht diagnostizierte atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankung oder Herzinsuffizienz vorlag.

Expertenkommentar

  • „[In den drei bestehenden Studien mit SGLT-2-Hemmern gab es robuste Hinweise auf eine Senkung der] Krankenhauseinweisungen und den Schutz der Nieren. [Daher] sollten SGLT-2-Hemmer für Patienten [mit Ähnlichkeiten zu den in diesen Studien untersuchten Patienten] zur Senkung des Herzinsuffizienzrisikos eingesetzt werden, und zwar ungeachtet ihrer Wirkung auf MACE.“ – Javed Butler, MD, MPH, MBA, Vorsitzender der Medizinischen Fakultät der University of Mississippi.