Adipositas: Epilepsierisiko nach bariatrischer Operation erhöht

  • Univadis
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Eine bariatrische Operation stellte bei adipösen Patienten einen unabhängigen Risikofaktor für Epilepsie dar.
  • Innerhalb der Gruppe mit bariatrischer Operation trugen Schlaganfälle während der Nachbeobachtung stark zu diesem Risiko bei.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse spielen möglicherweise bei der Diskussion von Risiken vs. Nutzen eine Rolle.

Hauptergebnisse

  • 2,7 % der Kohorte unterzogen sich einer bariatrischen Operation (Magenbypass, Schlauchgastrektomie, Magenband und/oder Magenplikatur).
  • Während einer medianen Nachbeobachtung von ~ 5,9 Personenjahren trat eine Epilepsie bei Patienten mit bariatrischer Operation vs. Patienten ohne bariatrische Operation wie folgt auf:
    • Geschätzte Rate: 50,1 vs. 34,1 pro 100.000 Personenjahre
    • aHR: 1,45 (95 %-KI: 1,35–1,56)
  • Innerhalb der Gruppe mit bariatrischer Chirurgie war das Epilepsierisiko (aHR; 95 %-KI):
    • höher bei Patienten mit Schlaganfall während der Nachbeobachtung (14,03; 4,26–46,25).
    • niedriger bei denjenigen, die sich einer Schlauchgastrektomie unterzogen, verglichen mit anderen Verfahren und mit Magenbypass-Verfahren (0,43; 0,05–3,85), und niedriger bei denjenigen im mittleren vs. niedrigsten Quintil des Haushaltseinkommens (0,42; 0,20–0,87).
    • Kein signifikanter Einfluss durch Alter, Geschlecht, Diabetes oder Depression und Angst

Studiendesign

  • Kanadische populationsbasierte retrospektive Kohortenstudie mit 639.472 Patienten, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen oder mit einer Adipositasdiagnose stationär aufgenommen wurden (2010–2019)
  • Hauptergebnis: neu auftretende Epilepsie
  • Finanzierung: Institute for Clinical Evaluative Sciences, andere Sponsoren

Einschränkungen

  • Einige durchgeführte bariatrische Verfahren blieben möglicherweise unberücksichtigt.
  • Die Studie basierte eher auf Adipositasdiagnosen als auf BMI-Werten.
  • Gewichtsveränderungen im Laufe der Zeit waren unbekannt.
  • Die Gruppen waren hinsichtlich Schlafapnoe möglicherweise unausgeglichen.