AACR 2022 — Rolle prädiktiver Biomarker im Rahmen der adjuvanten Immuntherapie

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Erkenntnis

  • In einem auf der AACR 2022 präsentierten Fortbildungsseminar diskutierten Dr. David Rimm, Dr. Janis Taube und Dr. Tomas Kirchhoff die Bedeutung prädiktiver Biomarker im Rahmen der adjuvanten Immuntherapie.
  • Obwohl die adjuvante Immuntherapie bei einer Untergruppe von Patienten hochwirksam sein kann, ist sie mit einer Risiko-Nutzen-Kalkulation verbunden.
  • Prädiktive Biomarker sind ein entscheidendes Instrument bei der Bestimmung, welche Patienten eine zusätzliche Therapie benötigen und welche die Behandlung beenden können.

Prädiktive und prognostische Biomarker

  • Ein prädiktiver Faktor ist mit dem Ansprechen oder dem fehlenden Ansprechen auf eine bestimmte Therapie assoziiert.
  • Laut Dr. Rimm ist es fast unmöglich, wirklich prädiktive Biomarker zu entwickeln, sobald die Immuntherapie zum Versorgungsstandard wird.
  • Biomarker sind im Rahmen adjuvanter Behandlungen oft eher prognostischer als prädiktiver Natur.
  • Der Bedarf an Biomarkern im Rahmen adjuvanter Behandlungen wird durch die mit der Immuntherapie verbundene Toxizität bestimmt.
  • Dr. Rimm schlägt vor, dass der negative prädiktive Wert eines Biomarkers möglicherweise von Bedeutung ist, da die Wahrscheinlichkeit, mit der die Behandlung nicht von Vorteil ist, den Ärzten dabei helfen könnte, Entscheidungen über die Anwendung einer Immuntherapie im Rahmen adjuvanter Behandlungen zu treffen.

Gewebebasierte Biomarker

  • Von der FDA wurden in den letzten Jahren im Rahmen adjuvanter Behandlungen mehrere Immuntherapien zugelassen.
  • Wichtige klinische Studien zur adjuvanten Immuntherapie zeigen, dass gewebebasierte Biomarker, wie z. B. der programmierte Zelltod-Ligand 1, die Tumormutationslast und die Genexpressionssignaturen von Interferon-gamma, im Rahmen adjuvanter Behandlungen eine ähnliche Effektivität aufweisen wie im fortgeschrittenen Krankheitsstadium.
  • Dr. Taube gibt an, dass auch neoadjuvante Behandlungen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung adjuvanter Biomarker spielen werden.
  • Im Rahmen neoadjuvanter Behandlungen kann die Analyse resezierter Proben, die bereits dem Druck einer Therapie ausgesetzt waren, wertvolle Informationen darüber liefern, wie gut die Immuntherapie funktioniert hat.
  • Dr. Taube sagt weiterhin, dass das krankheitsfreie Überleben zwar der primäre Endpunkt der meisten Studien zur adjuvanten Immuntherapie ist, dass die noch unausgereiften OS-Daten, sobald sie bereitstehen, jedoch zusätzliche Informationen darüber liefern werden, wie diese Biomarker mit dem OS korrelieren.

Biomarker im peripheren Blut

  • Die aktuell verfügbaren gewebebasierten Biomarker, die die Ergebnisse einer Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) vorhersagen, weisen aufgrund ihrer unzureichenden Vorhersagekraft, der hohen Kosten einer Beurteilung sowie der Schwierigkeiten bezüglich der Verfügbarkeit von Proben bestimmte Einschränkungen hinsichtlich personalisierter Vorhersagen auf.
  • Blutbasierte Biomarker haben aus vielen Gründen an Bedeutung gewonnen, unter anderem aufgrund der einfachen Verfügbarkeit, der relativ niedrigen Kosten der Beurteilung und des relativ kürzeren Bearbeitungswegs von der Probenahme, über die Auswertung im Labor bis zur Sendung der Ergebnisse an den Patienten zurück.
  • Die Komponente des peripheren Bluts könnte als Alternative zu etablierten gewebebasierten Biomarkern für die Vorhersage der ICI-Wirksamkeit dienen.
  • Die Heterogenität der peripheren Zellen stellt jedoch in Studien zur Beurteilung peripherer Biomarker eine große Herausforderung dar.
  • Laut Dr. Kirchhoff ermöglichen transkriptomische Ansätze wie die RNA-Sequenzierung aus Einzelzellen ein transkriptionelles Profiling tausender einzelner Zellen innerhalb einer heterogenen Probe.