AACR 2022 — Vielversprechende Ergebnisse von Kombinations-Immuntherapien bei Melanomen, die nicht auf anti-PD-1 ansprechen
- Univadis
- Conference Report
Erkenntnis
- Bei Patienten mit metastasiertem/nicht resezierbarem Melanom, das nicht auf eine anti-PD-1-Therapie ansprach, resultierte die Kombination aus Ipilimumab/Nivolumab im Vergleich zu Ipilimumab allein zu Verbesserungen des progressionsfreien Überlebens (PFS) und der objektiven Ansprechrate (ORR).
- Die Toxizität war kontrollierbar.
- Ipilimumab/Nivolumab stellt in dieser Population eine geeignete Next-Line-Therapie dar.
Warum das wichtig ist
- Die geeignete Immuntherapie-Sequenz und -Kombination ist für Melanome nach wie vor nicht bekannt.
Studiendesign
- 91 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom ohne objektives Ansprechen auf anti-PD-1, die in 35 Bundesstaaten in den USA behandelt wurden.
- Randomisierung (3 : 1): Ipilimumab/Nivolumab (4 Zyklen), gefolgt von bis zu 2 Jahren Nivolumab oder Ipilimumab (4 Zyklen).
- Die Tumorbeurteilung wurde im Verlauf von 12 Monaten alle 12 Wochen durchgeführt.
- Die Entnahme einer frischen Tumorbiopsie und einer Vollblutprobe wurde vor Zyklus 1 und in Woche 5 durchgeführt.
- Primärer Endpunkt: PFS
- Sekundäre Endpunkte: Gesamtüberleben (OS), objektive Ansprechrate (ORR), Toxizität und Unterschiede im T-Zell-Infiltrat zwischen Biopsieproben von Respondern auf die Kombinationstherapie im Vergleich zu Nicht-Respondern im Studienverlauf
Wesentliche Ergebnisse
- Mediane Nachbeobachtung: 28,3 Monate
- Das PFS verbesserte sich unter der Kombination im Vergleich zur Monotherapie signifikant (Hazard Ratio [HR]: 0,63; einseitiger p-Wert: 0,037).
- Schätzung des 6-Monats-PFS: 34 % und 13 % mit Ipilimumab/Nivolumab und Ipilimumab allein
- ORR: 28 % mit Ipilimumab/Nivolumab vs. 9 % mit Ipilimumab allein
- Es gab keinen signifikanten Unterschied im OS (die Studie war nicht auf das OS ausgelegt).
- Hochgradige unerwünschte Ereignisse traten mit der Kombination häufiger auf, entsprachen jedoch zumeist den bekannten Sicherheitsprofilen.
- Die Kombination führte zu einer Erhöhung der intratumoralen CD8-positiven Zellen in der Tumormikroumgebung, insbesondere bei Respondern.
Finanzierung
- NIH/NCI-Zuschüsse, andere Zuschüsse
Einschränkungen
- Kleine Stichprobe
Expertenkommentar
„Die Studie befasst sich mit einer wichtigen klinischen Frage. Die Unterschiede in der ORR sind bemerkenswert und haben eine wichtige Bedeutung für die Entwicklung von Medikamenten mit Einzelwirkstoffen zur Anwendung nach einer Anti-PD-1-Therapie. Die Entnahme von Proben, darunter Blut und Biopsien, bietet die Möglichkeit, zusätzliche translationale Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Identifizierung von prädiktiven Biomarkern“, sagte Mario Sznol, Professor für Medizin, stellvertretender Direktor, Krebsimmunologie, Yale Cancer Center, New Haven (CT, USA)
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