Gesundheitsberufe sind besonders belastet
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Berlin (pag) – Beschäftigte in Gesundheitsberufen leiden mehr unter ihrer Arbeit als andere Berufsgruppen. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der HDI Versicherungen. Zwei von fünf Beschäftigten würden ihren Job demnach nicht weiterempfehlen.
Über alle Berufsgruppen hinweg geben rund 26 Prozent der Befragten an, dass sie jungen Menschen nicht empfehlen würden, ihren derzeitigen Beruf zu ergreifen. Mit einem Wert von 40 Prozent liegen die medizinischen Gesundheitsberufe dabei an erster Stelle, noch vor der Tourismus-Branche und dem Sicherheits- und Reinigungsgewerbe. Gründe dafür gibt es gemäß Umfrageergebnis viele. So geben die Beschäftigten in medizinischen Gesundheitsberufen jeweils überdurchschnittlich häufig an, unter Zeitdruck, körperlich harter Arbeit und den vergleichsweise schlechten Bedingungen für die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben zu leiden. Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie viele Beschäftigte im Gesundheitswesen belastet. In der Umfrage gibt fast jeder Vierte an, durch die Corona-Zeit eine negativere Einstellung zu seinem Beruf zu haben. Dieser Wert wird nur noch von den Beschäftigten der Tourismus-Branche überboten.
Dr. Christopher Lohmann, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland, bezeichnet die Ergebnisse der Befragung als „alarmierend“ und warnt: „Wenn die Attraktivität der medizinischen Berufe weiter so in den Keller rauscht, sind langfristige Folgen für das deutsche Gesundheitssystem unausweichlich.“ Bereits jetzt schätzt keine Berufsgruppe die Wahrscheinlichkeit, noch vor dem regulären Renteneintrittsalter ihrem Beruf den Rücken zu kehren, höher ein als die der Gesundheitsberufe.
Die Befragungs-Ergebnisse sind Teil einer Sonderauswertung der HDI Berufe-Studie 2021, in deren Rahmen im vergangenen Sommer insgesamt 3.716 Erwerbstätige ab 15 Jahren befragt wurden. Rund 300 von ihnen stammten aus dem medizinischen Gesundheitsbereich.
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