116117 wird Termin-App

  • Presseagentur Gesundheit (pag)
  • Medizinische Nachricht
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Berlin (pag) – Die 116117 ist ab dem 30. August nicht nur die bundesweite Nummer des Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), sondern auch eine Smartphone-App. Versicherte können dann bundesweit Ärzte suchen und einen Notruf absetzen. In weiteren Schritten ist ein Terminservice sowie eine Ersteinschätzung geplant.

 

Die Testphase für den Terminservice beginnt am 1. November, Anfang 2020 ist der offizielle Start, kündigt Dr. Florian Fuhrmann an, Geschäftsführer der zuständigen KV Telematik GmbH (KVTG), einer Tochter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Dann kann der Versicherte per 116117-App Termine mit dem Haus- oder Facharzt vereinbaren. „Die Ärzte melden den Terminservicestellen freie Terminkontingente“, erläutert Fuhrmann. Diese Daten fließen außerdem ins KVTG-System, sodass sie auf die App gespielt werden können und der Versicherte so Arztbesuche vereinbaren kann. Auch Überweisungstermine sollen ab 2020 ermöglicht werden. Der Patient bekommt dafür einen Code. „Der wird auf den Überweisungsträger geklebt“, erläutert Fuhrmann. Diesen gibt der Versicherte bei der Terminvereinbarung per Smartphone ein. „Über den Code sind Hausarzt, Patient und der übernehmende Facharzt miteinander verbunden“, sagt Fuhrmann. „Darüber steuern wir die Abrechnung und können den Austausch von medizinischen Daten zwischen den beiden Ärzten bewerkstelligen.“ Stichwort: elektronischer Arztbrief. Patienten, die mit Smartphone-Apps fremdeln, können ab 2020 auch einfach telefonisch Termine vereinbaren, denn dann sind auch die Terminservicestellen über die 116117 erreichbar.

Ab Mitte bis Ende kommenden Jahres werde die App mit dem Strukturierten medizinischen Ersteinschätzungsverfahren für Deutschland (SmED) der KVen gekoppelt, kündigt Fuhrmann an. Der Patient könne dann auf seinem Smartphone auswählen zwischen „Sofort“ – telefonische Verbindung zur Notrufnummer 112, „Heute“ – Bereitschaftsdienst der Praxen mit SmED und „Bald“ – bundesweite Arztsuche und Terminservice.

Weitere App-Funktionen sind denkbar. So sagt Fuhrmann zum Beispiel: „Wir werden nicht bei einer Sprache bleiben.“